Die niederländische Kronprinzessin Amalia wird bedroht – ihr Name taucht in Berichten von Kriminellen auf. Kein Kino mehr, keine spontanen Ausflüge, Studieren unter ständiger Beobachtung. Klingt überspitzt gesagt erst mal wie ein royales Einzelschicksal. Ist es aber nicht. Denn hinter dieser vermeintlichen Boulevard-Nachricht steckt eigentlich eine noch viel drastischere: Unser Nachbarland Niederlande hat ein verdammt großes Problem mit der organisierten Kriminalität. Und nicht nur dort, sondern auch in Belgien – ebenfalls nebenan – breiten sich Verbrecher-Syndikate aus. Offensiv und unberechenbar. Es geht um Mord, Drogenschmuggel, Geld und auch Geldautomaten-Sprengungen. Diese „Auswüchse“ der sogenannten Mokro-Mafia beispielsweise sind selbst hier im Nordwesten schon deutlich zu sehen.

Bei einer Schattenwelt wie dieser ist es schwer, das ganze Ausmaß zu erfassen – für ganz normale Bürger, aber auch für die Justiz. Wie etwas eindämmen, was schwer zu greifen ist? Den Verbrechern darf dabei kein Schlupfloch offenstehen. Wichtig sind weiterhin grenzübergreifende Einheiten der Polizei und ein Informationsaustausch von niederländischen, deutschen und auch belgischen Ermittlern. Ein „Kartell-Krake“ wie die Mokro-Mafia lässt sich vermutlich nie ausmerzen, in seiner Macht aber hoffentlich deutlich einschränken.