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Taliban drohen nach Massaker an Zivilisten mit Vergeltung
12.03.2012 15:19
Entsetzen in Afghanistan: 16 Zivilisten tötet ein US-Soldat bei einem Amoklauf, viele weitere werden verletzt. Offenbar wahllos schießt er in dem Dorf Alkosai auf Männer, Frauen und Kinder.O-Ton Vox Pop Frau :"Er hat meinen geliebten Enkel hier in diesen Raum gebracht und ihn vor meinen Augen getötet. Sieben Jahre war der Junge alt."Am frühen Sonntagmorgen verlässt der Mann schwerbewaffnet seinen Stützpunkt in der Provinz Kandahar und macht sich in die umliegenden Dörfer auf.O-Ton Vox Pop Frau:"Er hat den Lauf seiner Kalschnikow in den Mund meiner Schwiegertochter gesteckt, dann zog er sie an den Haaren nach draußen. Einen Mann habe ich gesehen, er hatte eine Kalaschnikow."Nach der Bluttat ergibt sich der Mann und wird festgenommen. Nach US-Angaben soll er psychische Probleme haben.O-Ton Frau:"Diese Frau hat er mit einem Messer getötet."Die afghanischen Reaktionen sind scharf. Präsident Hamid Karsai spricht von einer unverzeihlichen Tat, die radikalislamischen Taliban kündigen Vergeltung an. Wie sehr es da hilft, dass der Sprecher der Internationalen Schutztruppe ISAF sein Bedauern ausdrückt und US-Präsident Barack Obama eine rasche Untersuchung des Vorfalls verspricht, ist fraglich. Das Vertrauen in die ausländischen Truppen im Land sinkt in Afghanistan. Erst zu tagelangen Ausschreitungen. Sechs US-Soldaten werden von afghanischen Kollegen getötet.In dieser angespannten Atmosphäre trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel am Hindukusch ein. Ihr unangekündigter Besuch bei den deutschen Truppen war lange vor der schrecklichen Bluttat geplant. Auch Merkel drückt ihr Bedauern aus – und stellt die Abzugspläne der Bundeswehr bis 2014 in Frage. Die Risiken seien noch zu groß, sagt die Kanzlerin.
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