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Fukushima strahlt immer noch
07.03.2012 12:10
11. März 2011 - ein Erdbeben und anschließender Tsunami im Nordosten Japans beschädigen das Atomkraftwerk Fukushima und führen zur verheerendsten Nuklearkatastrophe seit dem Tschernobyl-Unglück 1986. Ein Jahr danach befindet sich die Anlage laut der japanischen Regierung und der Betreibergesellschaft Tepco unter Kontrolle. Die Gefahren für die rund 3000 Mitarbeiter vor Ort sind abernach wie vor hoch.O-Ton Yasuki Hibi, Ingenieur:"Die Angestellten arbeiten derzeit höchstens drei Stunden pro Tag, entweder vormittags oder nachmittags."In Reaktor drei ruhen die Arbeiten - aus gutem Grund. Mitarbeiter wären in nur zwei Stunden einer Strahlenbelastung ausgesetzt wie ein durchschnittlicher Erdenbürger in einem ganzen Jahr.Unterdessen gehen die Arbeiten an anderen Stellen in der Atomanlage weiter.O-Ton Takeshi Takahashi, Direktor der Atomanlage Fukushima:"Derzeit liegt unsere Priorität darin, das Kühlwasser zu dekontaminieren. Es ist hoch radioaktiv belastet. Aber das ganze ist ein sehr komplexer Prozess."Die Gegend um die Atomkraftanlage ist menschenleer, die Evakuierungszone beträgt 20 Kilometer. Die Dekontaminierung hat hier gerade erst begonnen. Doch Umweltaktivisten sehen die Bemühungen kritisch.O-Ton Jan Van de Putte, Greenpeace-Aktivist:"Momentan wird die gesamte Energie in die Dekontaminierung von Gegenden gesteckt, die evakuiert wurden. Diese Zonen wieder sicher zu machen, ist sehr schwierig und teuer. Die Prioritäten werden falsch gesetzt. Wir sollten jetzt lieber den Menschen helfen, die in Gegenden leben, in denen die Strahlenbelastung 10 bis 20 Millisievert beträgt."Radioaktives Cäsium hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren. Die Gegend um Fukushima ist in einem Umkreis von 250 Kilometern verseucht. Mit den Folgen werden die Menschen noch Jahrhunderte leben müssen.
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