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Machtmensch Putin strebt zurück an die Staatsspitze
02.03.2012 14:59
Er ist der unumschränkte starke Mann in Russland - Wladimir Putin. Seit zwölf Jahren hat er als Präsident und zuletzt als Ministerpräsident keine Minute die Macht aus den Händen gegeben. Und er will weiter kämpfen. O-Ton Wladimir Putin, russischer Ministerpräsident und Präsidentschaftskandidat:"Wir sind die Verteidiger der Nation. Der Kampf um Russland geht weiter, und wir werden die Sieger sein."Der frühere Geheimagent übernimmt zur Jahrtausendwende die Macht im Kreml. Er kann sich auf beste Kontakte zum Sicherheitsapparat stützen. Mit seinem autoritären Führungsstil stellt er politische Widersacher kalt, die staatlichen Medien fressen ihm aus der Hand. Die russische Wirtschaft stützt sich auf den Export von Öl und Gas und mit den Rohstoffpreisen steigt auch Putins Popularität in Russland.O-Ton Maria Lipman, politische Analystin beim Carnegie-Center: "In den Augen vieler Russen ist Putin der Mann, der dem Land seinen Stolz zurückgegeben hat. Das hat ihn beliebt gemacht. Mit Aussagen wie: 'Wir lassen uns keine Lehren erteilen', 'Niemand hat das Recht, sich in unsere Angelegenheiten einzumischen' und 'Wir sind ein souveräner Staat'." Und auch sonst inszeniert sich Putin gerne als harter Mann: Er gibt den Naturburschen, den Jäger und Kämpfer. Aber aus Sicht seiner Gegner ist die relative politische Stabilität in Russland teuer erkauft: zum Preis von Bürgerrechten und Demokratie. Putin sieht sich einer wachsenden Protestwelle ausgesetzt. Der Ämtertausch mit Noch-Präsident Dmitri Medwedew geht vielen zu weit. O-Ton Boris Dubin, Umfrageinstitut Levada:"Eine eiserne Faust allein garantiert noch kein Wachstum, keine kulturelle Entwicklung oder Lebensqualität. Immer mehr Menschen wollen, dass das Land auch in dieser Hinsicht Fortschritte macht."Die schwierigste Zeit an der Spitze des russischen Staates könnte Putin also noch bevorstehen. Immer weniger Russen schrecken vor Protesten gegen seine gelenkte Demokratie zurück.
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