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Kicken mit Kopftuch: Muslimische Fußballerinnen bleiben am Ball
01.03.2012 15:14
Assmaah Helal kickt seit sie fünf ist. Jetzt spielt sie bei den Fußballfrauen in der Sydney Super League in Australien - mit Leidenschaft.Doch weiter aufwärts geht es für viele muslimische Fußballerinnen wie Assmaah nicht. Der Weltverband FIFA verbietet das Kopftuch in internationalen Wettbewerben.O-Ton Assmaah Helal, Fußballerin in der Sydney Super League:"Fußball wird auf der ganzen Welt gespielt und ist eine universelle Sprache. Das Kopftuch zu verbieten wird viele Frauen davon abhalten, an diesem Sport teilzunehmen. Das ergibt keinen Sinn."Weil sich die Spielerinnen ohne Kopftuch unwohl fühlten, konnte die iranische Frauen-Nationalmannschaft wegen dieser Regel im vergangenen Jahr nicht an der Qualifikation für die Olympischen Spiele in London teilnehmen.Die FIFA begründet das Verbot damit, dass religiöse Symbole auf dem Rasen keinen Platz haben - und mit einem erhöhten Verletzungsrisiko, falls gegnerische Spielerinnen an dem Kopftuch zerren.Kritiker führen dagegen an, dass mittlerweile spezielle Kopftücher mit Klettverschlüssen die Sicherheit garantieren. Außerdem sei die Kopfbedeckung eher ein kulturelles, denn ein religiöses Symbol. Der Asiatische Fußball-Verband AFC, in dem Länder wie der Iran, Irak und Indonesien vertreten sind, setzt sich für ein Ende des Verbots ein. O-Ton Moya Dodd, Vize-Präsidentin des Asiatischen Fußball-Verbandes AFC:"Fußball ist der populärste Sport der Welt. Aus gutem Grund: Weil der Nutzen so gewaltig ist - der gesundheitliche Nutzen und der gesellschaftliche. Die Menschen wollen daran teilhaben. Auch junge Frauen mit besonderen kulturellen Überzeugungen sollten dabei sein können - anstatt ausgeschlossen zu werden."Auf einem weiteren Fußballplatz in Sydney trainiert das örtliche Team Lakembaroos. Viele der Frauen hier haben hart dafür gekämpft, aufs Spielfeld zu dürfen. Sie mussten dafür die konservativen Kräfte in ihren Gemeinden überzeugen.Nun haben sie Angst, dass ihnen weitere Steine in den Weg gelegt werden. O-Ton Hiba Ayache, Fußballerin:"Wir haben alle Potenzial, wir sind begabt genug, um höher zu spielen. Aber es gibt nicht nur Grenzen durch unsere Familien und die Gemeinde, sondern auch international. Das ist schon eine Last."Neun Frauen-Teams hat der Verein inzwischen. Die Spielerinnen hoffen, dass es künftig nur darauf ankommt, wie gut sie mit dem Ball umgehen, um international zu spielen.
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