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Hilferuf aus Homs : Verletzte Reporter flehen um Rettung
24.02.2012 17:23
Schwere Kämpfe in der syrischen Protesthochburg Homs. Internet-Videos zeigen die Zerstörungen nach wochenlangem Beschuss durch die syrische Armee. Eine unabhängige Bestätigung für Schäden und Opfer ist kaum möglich - und doch bemühen sich Reporter unter Einsatz ihres Lebens um verlässliche Informationen aus dem Kriegsgebiet.O-Ton Paul Conroy, britischer Fotograf, wurde in Homs bei Angriff verletzt:"…Ich wurde bei einem Raketenangriff verletzt, ich habe drei große Wunden am Bein. Meine Kollegin Marie Colvin wurde bei demselben Angriff getötet. Im Moment kümmert sich die Freie Syrische Armee um mich, mit der bestmöglichen medizinischen Versorgung. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich hier als Gast bin und nicht als Gefangener…"Die US-Journalistin Marie Colvin und der französische Fotograf Rémi Ochlik kommen bei dem Angriff ums Leben. Die französische Reporterin Edith Bouvier wird schwer verletzt. Sie berichtet aus Homs für den "Figaro". O-Ton Edith Bouvier, verletzte französische Reporterin:"Mein Oberschenkel ist mehrfach gebrochen, einmal der Länge und einmal quer. Ich muss so schnell wie möglich operiert werden. Die Ärzte hier behandeln wirklich uns, so gut sie eben können. Aber sie haben hier nicht Möglichkeit zu operieren. Wir brauchen so schnell wie möglich eine Waffenruhe und ein Krankenwagen oder zumindest ein Fahrzeug, das gut genug ist, uns zur Behandlung in den Libanon zu bringen." Der Fotograf William Daniels hat den Angriff unverletzt überlebt.O-Ton William Daniels, berichtet als Fotograf aus Homs:"Ich hoffe, die französischen Behörden können uns so schnell wie möglich helfen. Es ist sehr schwierig. Es gibt keinen Strom und nur wenig zu Essen. Die Bomben fallen weiter. Wir müssen hier schnell raus mit medizinisch ausgerüsteten Fahrzeugen."Die französische Regierung verspricht Hilfe und verurteilt die Gewalt.O-Ton Alain Juppé, französischer Außenminister:"Was in Syrien geschieht, ist jeden Tag erschütternder, skandalöser, beschämender. Das Regime massakriert sein Volk. Ich verurteile das, was den Journalisten widerfährt, die in Homs de facto von der Syrischen Armee gefangen gehalten werden. Zwei wurden getötet, darunter ein Franzose, eine andere wurde schwer verletzt. Ich habe die Regierung in Damaskus aufgefordert, ihrer Evakuierung zuzustimmen." Doch die syrische Führung stellt sich quer und geht mit unverminderter Härte gegen die Opposition vor. Alle Hoffnungen liegen nun auf dem früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan. Der Ghanaer soll als Sondergesandter ein Ende des Konflikts herbeiführen, dem in einem Jahr schon 7600 Menschen zum Opfer gefallen sind.
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