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Christchurch trotzt der Erdbeben-Gefahr in Neuseeland
21.02.2012 19:14
Was aussieht wie eine Industriebrache, war einst die historische Altstadt von Christchurch in Neuseeland. Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben mit 185 Toten sind die größten Schäden beseitigt. Von Normalität ist die Stadt aber noch weit entfernt.O-Ton Jim Ryburn, Feuerwehrmann:"Viele haben geglaubt, dass der Wiederaufbau in einem Jahr über die Bühne gehen würde. Dass die Stadt wieder sauber und aufgeräumt sein und nach vorne blicken würde. Aber das ist schlicht und einfach nicht der Fall. Wir sind davon ausgegangen, dass insbesondere die Wohnungsprobleme gelöst sein würden. Davon sind wir aber noch weit entfernt."Das Betreten der "roten Zone" im Geschäftsviertel von Christchurch ist auch heute noch zu gefährlich. Für die Bewohner ist das Ausmaß der Schäden noch immer kaum zu fassen. Wem ein Blick durch den Zaun nicht genügt, der kann sich aus der Luft ein Bild von den Folgen des Erdbebens machen. Ein örtlicher Anbieter für Rundflüge macht den Großteil seines Geschäfts mit Einheimischen. 1600 Menschen haben sich schon über das abgesperrte Gebiet fliegen lassen.O-Ton Aaron Wilson, Hubschrauberpilot bei Helipro:"Viele sind sogar öfter geflogen. Dabei hatten sie Tränen in den Augen."Wo früher historische Gebäude standen, herrscht jetzt gähnende Leere. Ein neuer Farbklecks in der Innenstadt gibt den Bewohnern von Christchurch Hoffnung. Aus Schiffscontainern ist das provisorische Shoppingcenter 'Re:START' entstanden. Das erdbebensichere Einkaufsparadies steht direkt neben der "roten Zone".O-Ton Shona Anderson, Bewohnerin von Christchurch:"Die Leute kommen gern hierher. Und sie nehmen die Mühen auf sich. Sie müssen sich erst wieder an die neue Umgebung gewöhnen und das ist sehr aufregend."O-Ton Percy Browne, ehemaliger Hotelangestellter:"Bei der Eröffnung haben sich die Leute hier förmlich durchgeschoben. Das war ein gutes Gefühl."Die Gefahr neuer Erdstöße ist keineswegs gebannt. Seit dem schweren Beben vom Februar 2011 kommt die Erde auf Neuseelands Südinsel nicht zur Ruhe. Davon lassen sich die Menschen in Christchurch aber nicht beirren. Sie haben vor allem den Wiederaufbau ihrer Stadt im Sinn.
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