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Schleppender Wiederaufbau in Libyen nach Gaddafi
17.02.2012 16:45
Gepanzerte Fahrzeuge, Raketen und Artilleriegeschütze – das Museum der Märtyrer von Misrata hält die Erinnerung an den Aufstand gegen Muammar el Gaddafi wach. Die Stadt im Norden Libyens war während des Krieges eine Hochburg des Widerstands. Ein Jahr nach Beginn des Aufstands wird so mancher wehmütig.O-Ton Ramadan Dolla, Bewohner von Misrata:"Wir vermissen die Zeit des Krieges. Es waren sicher schwierige Zeiten, aber wenn ich daran zurückdenke, ist es wie ein Film oder eine Fernseh-Show."Langsam kehrt so etwas wie Alltag ein in der Küstenstadt, zu Gaddafis Zeiten eine blühende Handelsstadt. Für diesen Restauranbesitzer laufen die Geschäfte sogar besser als vor dem Aufstand.O-Ton Mustafa Ahmed Ali, Restaurantbesitzer:"Ich mache etwa 60 Prozent mehr Umsatz als vorher. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen so viel Geld haben wie früher, aber sie sind jetzt zuversichtlicher."An allen Gebäuden sind die Narben des Krieges zu sehen. Die Menschen in Misrata beginnen mit dem Wiederaufbau – und sind enttäuscht über mangelnde Unterstützung durch die neue Führung.O-Ton Fathi Ali Baschaagha, ehemaliger Chef des Militärrats von Misrata:"Leute, deren Eigentum zerstört wurde, kommen um beim Wiederaufbau zu helfen. Vom Staat kommt nichts. Überhaupt keine Hilfe." Aber auch die politischen Strukturen müssen in Libyen erst neu aufgebaut werden. Die Menschen in Misrata hoffen, dass die kommenden Wahlen ein Schritt zurück sind zur Normalität.
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