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Nicolas Sarkozy - zwischen "Bling-bling" und Merkozy
16.02.2012 13:25
Französischer Präsident wollte er schon immer sein. Mit 22 Jahren startet Nicolas Sarkozy seine politische Karriere als Stadtrat im Pariser Nobel-Vorort Neuilly. Mit 52 Jahren zieht er in den Elysée-Palast ein. Er folgt auf Jacques Chirac. Der sieht Sarkozy als Mann ohne Selbstzweifel.Ehrgeizig und zielstrebig tritt Nicolas Sarkozy auf. Schon als junger Erwachsener macht er Politik. Mit 28 ist er Anwalt und Bürgermeister von Neuilly, mit 34 Abgeordneter, mit 38 erstmals Regierungsmitglied.2004 wird er Chef der konservativen Partei UMP. Sie wird sein Sprungbrett zur französischen Präsidentschaft: 2007 wird Sarkozy Staatschef, er ist auf dem Höhepunkt seiner Popularität.Doch einmal an der Macht, verliert Sarkozy drastisch an Rückhalt in der Bevölkerung. Er schockiert viele Franzosen gleich zu Beginn seiner Präsidentschaft durch zur Schau gestellte Freundschaften mit den Reichen des Landes. Seitdem trägt Sarkozy den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Bling-bling-Präsident".Auch als Staatschef ist er umtriebig, er wirkt allgegenwärtig. Doch Sarkozy hat sich nicht immer im Griff, mehrfach leistet er sich verbale Ausrutscher.Auf internationalem Parkett rückt Sarkozy im Laufe der Krise immer näher an Bundeskanzlerin Angela Merkel heran. Doch so wichtig "Merkozy" im Kreise der EU sein mögen - innenpolitisch kommt das in Frankreich nicht sehr gut an.Nach fünf Jahren an der Macht will Sarkozy es noch einmal wissen, den ziemlich trostlosen Umfragewerten zum Trotz. Als Wahlkämpfer ist er ein Profi, mit einer ganzen Reihe von Vorschlägen will er die Franzosen noch einmal für sich gewinnen.Doch Kritiker halten Sarkozy seine Bilanz vor: Da ist so manches ungehaltene Wahlversprechen, da sind Steuergeschenke für die Reichen. Reformen etwa bei der Rente hat er auch gegen große Widerstände durchgeboxt. Doch die Arbeitslosigkeit in Frankreich steigt und dürfte bald zehn Prozent überschreiten. Beim Wirtschaftswachstum hinkt Frankreich hinter Deutschland her, und die Konjunkturaussichten sind düster. Ein Kurswechsel ist gefordert - und der Wille vieler Franzosen scheint groß, diesen neuen Kurs mit einem neuen Präsidenten einzuschlagen.
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