Fischkopf TV
Mangroven in Madagaskar in Gefahr
14.02.2012 16:51
Jeden Morgen bei Sonnenaufgang fahren diese Fischer in Madagaskar in ihren Kanus zur See, um Fische zu fangen. Doch sie kommen nicht weit. An der Grenze zum Mangroven-Wald ist Schluss. Ein Schild verbietet das Fischen in diesem Bereich. O-Ton Thomas, Naturschutzorganisation Blue Ventures:"Keine Durchfahrt, kein Fischen. Das Gebiet wurde von der Gemeinde als Schutzgebiet für Krebse ausgewiesen."Wann welche Gebiete gesperrt werden, entscheiden die Naturschützer zusammen mit den Anwohnern. Im Dialog sollen sie davon überzeugt werden, die 60 Hektar Mangrovensumpf für mindestens fünf Monate in Ruhe zu lassen, damit sich die Krebse dort erholen können. Thomas und die anderen Naturschützer besuchen regelmäßig die umliegenden Dörfer. Heute ist er in Anta-ni-Nimbus. Hier leben einige hundert Menschen auf einem schmalen Sandstreifen zwischen Mangroven und dem Meer. Sie sind einverstanden mit dem Naturschutzprojekt.O-Ton Jean-François, Fischer:"Alle Fischer halten sich an die Beschlüsse. Wir treffen uns, diskutieren und finden die beste Entscheidung. Wir müssen unsere Fischgründe schützen."Die Bevölkerung in Madagaskar wächst sprunghaft, vor allem an den Küsten. Wegen des hohen Bedarfs an Fisch sinken die Bestände. Außerdem gefährden riesige Fischtrawler aus dem Ausland die einheimischen Meerestiere und die Existenz der Fischer auf der Insel.O-Ton Jean-François:"Heute fange ich etwa zehn Kilogramm Fisch pro Tag. Ich sollte mir lieber ein längeres Netz anschaffen, um tiefer zu kommen. Früher war mein ganzes Kanu voll Fisch. Das macht mir Sorgen, auch für die nächsten Generationen."Rund um den Ort gibt es inzwischen drei Schutzgebiete, die insgesamt 200 Hektar umfassen. Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnten anderen Küstenregionen folgen. Die Natur hätte dann mehr Zeit, sich zu erholen.
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