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Birmas Jugend hofft auf tiefgreifenden Wandel
31.01.2012 16:01
Immer mehr junge Leute in Birma treten in die Oppositionspartei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ein. Im April werden Nachwahlen abgehalten. Erstmals kandidiert Suu Kyi für einen Parlamentssitz. Das weckt Hoffnungen bei der Jugendorganisation der Nationalen Liga für Demokratie.O-Ton Aung Thu Huet, NLD-Mitglied: "Ich bin 2011 Mitglied der NLD geworden, weil ich wirklich das Bildungssystem in meinem Land ändern und das Bildungsniveau der Menschen anheben möchte."Im November 2010 wurden in Birma erstmals seit 20 Jahren Parlamentswahlen abgehalten. Nur wenige hatten erwartet, dass die von der Armee gestützte neue Regierung so viele Reformen umsetzt. Es ist auch eine Befreiung für Aung San Suu Kyi. Direkt nach der Wahl wird ihr jahrelanger Hausarrest aufgehoben. Mittlerweile spricht die Friedensnobelpreisträgerin offen mit Ministern, absolviert umjubelte Wahlkampfauftritte. Hunderte politische Gefangene wurden freigelassen, Waffenstillstands-Abkommen mit großen ethnischen Rebellengruppen unterzeichnet. All das führt dazu, dass junge Menschen weniger Angst haben, sich in der Politik zu engagieren.O-Ton Myo Nyunt, Sprecher der NLD-Jugendorganisation: "Wir sind nicht mehr so jung wie damals, die ehemaligen Studenten der Bewegung von 1988. Darum versuchen wir, mit den Mitgliedern der jüngeren Generation zu arbeiten und demnächst werden wir vereint auftreten."Jenseits der politischen Mitte tun andere alles, um sich Gehör zu verschaffen. Die Bewegung Generation Wave wurde 2007 gegründet. Damals schlug die Armee einen Aufstand, den Mönche anführten, brutal nieder.O-Ton Bo Bo, Bewegung Generation Wave: "Wir haben die Behörden getestet, wir wollten ihnen zeigen, dass wir die Freiheit und das Recht hatten, unsere Gefühle auszudrücken. Wir gingen hinaus und machten unsere Aktionen sehr offen."Etwa 30 Mitglieder der Bewegung kamen ins Gefängnis. Mit dem politischen Tauwetter in Birma wurden auch sie wieder freigelassen.O-Ton Zay Yar Phyo, Student der Ingenieur-Wissenschaften: "Die Regierung hat uns immer verdächtigt. Jetzt nicht. Jetzt sind wir wieder frei. Das ist der Wandel."Immer noch haben die Generäle die Macht. Einige trauen der Entwicklung daher noch nicht ganz. Weitere Reformen sind notwendig, damit auch sie an einen echten Wandel in Birma glauben.
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