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Weiße Bänder und Ballons: Autokorso in Moskau gegen Putin
30.01.2012 13:30
Weiße Bänder, Ballons und Plakate in den Autoscheiben : Das sind die Zeichen für Protest - gegen den russischen Regierungschef Wladimir Putin und für freie Wahlen. Mehrere tausend Menschen machen mit bei einem Autokorso in Moskau.O-Ton Lada Stupischina, Demonstrantin: "Das ist heute ein Beispiel dafür, dass Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammen kommen und die Straßen übernehmen, um zu zeigen, dass es viele von uns gibt, und wir vor nichts Angst haben. Das Land gehört uns, wir wollen es zurück und wir wollen, dass die Partei der Diebe, die Putin anführt, verschwindet."Drei Stunden lang fahren die Demonstranten hupend über die innere Stadtautobahn der russischen Hauptstadt und sorgen für Staus. Die umstrittene Parlamentswahl Anfang Dezember hat die größte Protestbewegung ausgelöst, seit Putin im Jahr 2000 das erste Mal Staatschef wurde.O-Ton Anja Gawrina, Demonstrantin: "Wir haben beschlossen mitzumachen, weil es eine tolle Idee ist, eine Demonstration für Transparenz, deshalb die Farbe weiß. Es ist wirklich ermutigend, so viele Leute waren dabei. Sie haben gewunken, gelacht, gehupt. Es war einfach erstaunlich."Journalisten, Schriftsteller und Künstler haben die Aktion mit dem Namen "Weißer Ring" organisiert. Vielen Teilnehmern am Autokorso geht es aber nicht nur um Transparenz bei der Präsidentschaftswahl im März. Sie wollen auch ihre Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation Russlands zeigen.O-Ton Dmitri, Demonstrant: "Sehen Sie sich diesen weißen Mercedes mit den Schildern an. Das zeigt, dass selbst Leute, denen es finanziell gut geht, nicht glücklich darüber sind, wie die Dinge in diesem Land laufen.""Wir brauchen eine neue Wirtschaft", fordert jetzt auch Putin in einem Gastbeitrag für eine Zeitung - und beklagt die herrschende Korruption. Der russische Regierungschef verspricht, die Wirtschaft stärker auf Wettbewerb auszurichten. In gut einem Monat wird in Russland ein neuer Präsident gewählt. Kaum jemand zweifelt, daran dass Putin in den Kreml zurückkehrt.
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