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Rosa Mülltonnen sorgen Simbabwe für Streit
30.01.2012 11:07
Sie sind nicht zu übersehen: Mülltonnen in bonbonrosa. Bald sollen sie ein Zeichen in Simbabwe setzen. Eine örtliche Organisation, die sich für Schwulenrechte einsetzt, hat sie dem Stadtrat in Bulawayo vermacht - und damit für große Empörung gesorgt. Denn Homosexualität ist in Simbabwe verboten. Manche fordern nun eine Abstimmung darüber, ob die Spende angenommen werden soll oder nicht.O-Ton Thabitha Khumalo, Parlamentsabgeordnete: "Ob man will oder nicht, diese Leute sind da. Was soll man also tun? Man kann sie nicht einfach dazu bringen zu verschwinden. Deshalb müssen wir jetzt zusammen überlegen, wie wir das Problem lösen."Präsident Robert Mugabe macht kein Geheimnis daraus, dass er Schwulen und Lesben feindlich gesonnen ist. Aber Bulawayo wird vom Koalitionspartner Bewegung für demokratischen Wandel regiert. Die Partei setzt sich für schwul-lesbische Rechte ein. Seit Monaten leidet die Region unter einer Müllentsorgungskrise. Und so ist die rosafarbene Spende ein willkommenes Geschenk.O-Ton Thabo Moyo, Bürgermeister der Stadt Bulawayo: "In der Tat wünschen wir uns noch mehr solcher Spenden, weil wir nicht danach schauen, welche Gruppe der Stadt etwas schenkt. Die Stadt trägt die Verantwortung für alle Bürger."Das Zentrum für sexuelle Rechte, das die rosa Tonnen gespendet hat, war überrascht von der Kritik. Die Mitarbeiter hoffen, dass das die Aktion für mehr Toleranz sorgt - in einer Gesellschaft, in der Homosexualität noch immer ein Tabu ist.O-Ton Mojalefa Mukhwelu, Zentrum für sexuelle Rechte:"Die Leute werden aus ihrer Wohnung geschmissen wenn sie sich outen. Und bei der Arbeit werden sie gefeuert. Die Gesellschaft neigt dazu, die Leute auszuschließen, wenn sie eine andere sexuelle Orientierung haben."Sieben rosa Tonnen stehen bereits in Bulawayo, und der Bürgermeister hofft auf weitere. Wer sie zerstört, so verspricht er, wird dafür bezahlen.
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