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Krisen-Kunst - 80 Jahre jung
27.01.2012 16:31
"Frozen Assets," "The Uprising" - die Titel passen zum Kampf der Wall-Street-Besetzer. Doch die Bilder stammen aus einer anderen Krise.Diego Rivera, der legendäre mexikanische Künstler, schuf diese riesigen Wandgemälde vor acht Jahrzehnten, als die Weltwirtschaftskrise New York im Griff hatte. Nun, mitten in der heutigen Krise, zeigt das Museum of Modern Art die Werke erneut. Ihre Botschaft erscheint erschütternd aktuell.O-Ton Ausstellungsbesucher:"Mit New York geht es voran, doch vielen Leuten, die das Fundament der Stadt bilden, geht es nicht gut - so wie jetzt.""Frozen Assets" zeigt das Elend der armen Arbeiter, die New Yorks Wolkenkratzer errichten.O-Ton Leah Dickerman, Kuratorin im Museum of Modern Art:"Diese Art monumentaler Architektur erzeugt die Enteignung der ärmsten Bürger der Stadt, während die Güter der reichsten Bürger in Sicherheit geschafft werden. Diese Botschaft ist schwer zu ertragen."Anfang der 30er Jahre kommt Rivera nach New York. Das MoMA zeigt nun fünf der acht Wandgemälde, die er damals für das Museum schafft. Rivera ist zu der Zeit aktiver Kommunist. In der Stadt sorgt er für Aufsehen, als er Lenin verewigen will - ausgerechnet in einem Fresko im Rockefeller Center. Das halbfertige Fresko wird zerstört, ein anderer Maler bekommt den Job.O-Ton Linda Gordon, Historikerin an der New York University:"Wie in den 30ern sind wir nun in einer Zeit, in der die Macht des Kapitalismus viel weiter gegangen ist, als seine Selbstregulierungskraft reicht."Skizzen und selbst Cartoons von Rivera runden die Schau im Museum of Modern Art ab. Eine Kunst, die auch nach Jahrzehnten nichts von ihrem Biss verloren hat.
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