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Dürre und Hunger im mexikanischen Tarahumara-Gebiet
26.01.2012 14:51
Nahrungsmittel werden im Gebiet der Tarahumara in Mexiko verteilt. Das Indianervolk ist berühmt dafür, lange Strecken laufen zu können. Jetzt hungern die Ureinwohner und Mexiko hat Hilfe in die Gebirgsregion geschickt. O-Ton Eusevino Pausen, Tarahumara:"Es gibt nichts zu essen, es reicht nicht."O-Ton Julia Placido, Tarahumara:"Nein, wir haben nichts."Das mexikanische Rote Kreuz verteilt 4300 Säcke mit Grundnahrungsmitteln wie Bohnen, Reis, Zucker und Milchpulver. Jede Familie bekommt einen. Die Tarahumara leben in isolierten Gemeinschaften in den Bergen. Nahrung ist immer knapp, auch sonst werden die Leute mit Hilfsgütern unterstützt. In diesem Jahr aber ist es besonders schlimm: Den Bundesstaat Chihuahua hat die schlimmste Dürre seit 70 Jahren getroffen. Ein Großteil der Ernte ist vertrocknet.O-Ton Pilar Mendez, Sprecherin der Tarahumara:"Die Leute sagen, dass sie sehr hungrig sind. Und sie können kein Brot auf den Tisch bringen."Mexikanische Medien berichten über Kinder, die verhungern. Hilfskräfte vor Ort haben Menschen registriert, die akut unterernährt sind. Alle hier wissen, dass die Spenden nur eine kurzfristige Lösung sind. Langfristig lässt sich die Existenz der rund 220.000 Tarahumara so nicht sichern.O-Ton Isaac Oxenhaut, Koordinator beim mexikanischen Roten Kreuz:"Wir helfen ihnen nicht, wenn wir ihnen jetzt Essen geben, das einen Monat reicht oder eineinhalb. Was passiert danach? Es sieht nicht so aus, als ob die Dürre im nächsten Monat zu Ende ist, sie werden auch nächsten Monat nichts aussäen können."Für die Tarahumara und die Hilfskräfte heißt es abwarten. Sie hoffen auf die Regenzeit, die im Juni beginnt. Wenn das nicht passiert und es keine langfristigen Lösungsstrategien gibt, sind die Spenden das Wichtigste, um das Überleben der Ureinwohner zu sichern.
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