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Tiefgefrorene Korallen sollen Meeresriffe in Australien retten
25.01.2012 16:42
Es ist einer der größten Touristenmagneten - das Great Barrier Reef in Australien. Das größte Korallenriff der Welt erstreckt sich über mehr als 2000 Kilometer. Tauchern bietet sich nicht nur ein faszinierendes Farbenspiel. Die etwa 400 Korallenarten sind Teil eines wichtigen - und bedrohten - Ökosystems. Dieses Labor liegt in Dubbo, 400 Kilometer von der Küste entfernt. Hier werden winzige Korallenzellen behandelt - in einer Wanne mit flüssigem Stickstoff.O-Ton Nana Satake, Forscherin im Zoo von Dubbo:"Es wurden zwei Grundarten identifiziert. Mit ihnen können wir weiter forschen und möglicherweise ein Gebiet neu besiedeln, wenn nötig."Das Gebiet ist Weltnaturerbe, dennoch gehen die Korallenbestände immer mehr zurück. Der Grund sind der Anstieg der Wassertemperatur durch die Klimaveränderung und Verschmutzung. Mit diesen Problemen haben Riffe in der ganzen Welt zu kämpfen. Deshalb arbeiten Experten des Australischen Instituts für Meereswissenschaften und des Fortpflanzungslabors im Zoo von Dubbo gemeinsam mit Partnern aus aller Welt an einer Art künstlicher Fortpflanzung der Riffe. Sie soll die Erneuerung der Korallenpopulation ermöglichen.Korallen sind Tiere, keine Pflanzen. Einmal im Jahr laichen sie, Spermien und Embryozellen werden abgelegt. Am Great Barrier Reef zeigen Wissenschaftler, wie sie die Fortpflanzungszellen einsammeln, um sie dann mit dem flüssigen Stickstoff zu behandeln. O-Ton Mary Hagedorn, Wissenschaftlerin:"Wir geben Kühlmittel dazu und bei einigen auch Proteine. Dann frieren wir sie langsam ein."Zwei Arten von Korallenzellen werden konserviert - und dann bei Minus 196 Grad Celsius gefroren. Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass sie so bald künstliche Riffe erzeugen können. Zerstörte Teile des Great Barrier Reefs sollen damit übersät werden. O-Ton Rebecca Spindler, Wissenschaftlerin:"Im Moment sind wir noch nicht soweit, aber es ist sehr wichtig, dass wir diese Erbfaktoren speichern, solange wir sie noch haben. In einigen Jahren können wir das vielleicht nicht mehr tun. Dann wird die genetische Vielfalt am Riff nicht mehr vorhanden sein."Gelingt das Projekt, kann es auch wegweisend für andere Korallenarten sein - um das Überleben dieses wichtigen Ökosystems im Meer zu sichern.
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