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Katastrophentourismus zur "Costa Concordia" sorgt für Empörung
23.01.2012 15:35
Vor der italienischen Insel Giglio liegt seit Tagen die havarierte "Costa Concordia". Es ist ein schaurig-schöner Anblick - das finden zumindest viele Katastrophentouristen, die nun aus ganz Italien hierherkommen. In Scharen strömen sie auf das kleine Eiland vor der Küste der Toskana. In dem sonst so verschlafenen Hafen von Giglio herrscht Hochbetrieb. Familien und sogar ganze Schulklassen kommen. Die Besucher wollen sich selbst ein Bild machen von dem Wrack des Kreuzfahrtschiffs.O-Ton Frau :"Wir sind hierhergekommen, um zu sehen, was passiert ist und was für ein Unfall das war. Einfach aus Neugier."O-Ton Mann :"Es ist schon irgendwie beeindruckend. Die Größe des Schiffs, der Schaden. Das macht mich sprachlos."Vor gut einer Woche ist der Ozeanriese gekentert. Mindestens 13 Menschen haben das Unglück nicht überlebt, viele weitere werden noch vermisst. Dass nun Schaulustige aus purer Sensationsgier nach Giglio strömen, sorgt bei vielen für Empörung.O-Ton Samantha Brizzi, Tourismusbüro Giglio:"An diesem Wochenende sind leider schon ziemlich viele Neugierige unter den Touristen. Ich finde, das zeugt von sehr schlechtem Geschmack."Der Bürgermeister von Giglio sieht den Rummel auf der kleinen Insel eher gelassen.O-Ton Sergio Ortelli, Bürgermeister von Giglio:"Es gibt zu viel Schönes auf der Insel zu sehen, als dass man sich von dem Schiff ablenken lassen würde. Das ist nur was für einen Moment. Man macht das Foto, und dann vergisst man es wieder. Aber das Meer ist was Anderes, das ist wirklich Urlaub."Die Suche nach den Vermissten geht derweil weiter. Doch die Chancen schwinden immer mehr, dass die Rettungskräfte noch Überlebende finden im Wrack der "Costa Concordia".
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