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"Kein Grund zur Panik" auf der "Costa Concordia"
16.01.2012 11:35
Szenen wie von der Titanic: Amateuraufnahmen der sinkenden "Costa Concordia" vor der Insel Giglio.LIVE BORD-DURCHSAGE DER COSTA CONCORDIA AUF DEUTSCH:"Es besteht kein Grund zur Panik, bitte bleiben Sie ruhig - unsere Techniker arbeiten schon daran, das Problem zu lösen. Ich wiederhole: Wir haben gerade einen Blackout, aber unsere Techniker sind schon dabei, das Problem zu lösen.""Kein Grund zur Panik" - das soll die mehr als 3000 Passagiere an Bord, darunter fast 600 Deutsche, beruhigen. Doch die haben Recht, wenn sie sich sorgen. Mindestens sechs Tote gibt es bei der Schiffskatastrophe in Italien. Der Kapitän verlässt das sinkende Schiff bereits Stunden vor den letzten Passagieren.Dem Kapitän wird nun die Hauptschuld gegeben für das schwere Unglück. Denn die "Costa Concordia" ist viel zu nahe an die Insel vor der Toskana herangefahren. Das riesige Schiff rammt einen Felsen, der den Luxusliner aufschlitzt. Innerhalb weniger Minuten dringen große Mengen Wasser ein, und das zur Zeit des Galadinners für viele der Kreuzfahrtgäste.Der Kreuzfahrtveranstalter macht schwierige Umstände geltend.O-Ton Patrick Pourbaix, Vize-Generaldirektor Costa Kreuzfahrten Frankreich:"Das Boot hatte Schlagseite, darum war es sehr schwierig, die Rettungsboote herabzulassen. Es war schwieriger, komplizierter. Dies erklärt die Verwirrung und das Durcheinander - die hätten aber ohnehin in jedem Fall geherrscht."Die Überlebenden fühlen sich im Stich gelassen.O-Ton Virginie und Sébastien, Überlebende aus Bayonne:"Es gab keinen Übersetzer, keinerlei Vorgesetzte. Das Personal war nicht qualifiziert, die wussten genauso wenig Bescheid wie wir. Niemand nahm die Sache in die Hand, das war von Anfang bis Ende bloß ein Durchwurschteln."Off-Ton Reporter:"Sind sie wütend?"O-Ton Elizabeth, Überlebende aus dem französischen Département Indres:"Ich bin schon etwas wütend, aber vor allem müde - und froh, noch am Leben zu sein."Mehrere Gäste des Schiffes können von Tauchern aus dem Wrack befreit werden, darunter ein frischgetrautes Paar aus Südkorea. Etwa ein Dutzend Menschen werden zunächst noch vermisst. Um sie noch zu retten, läuft ein Rennen gegen die Uhr. Unterdessen stellt ein erster Überlebender Strafanzeige.
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