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Haiti zwei Jahre nach Erdbeben noch immer in Trümmern
10.01.2012 14:38
Erde und Schutt, so weit das Auge reicht. Alltag in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince: Die Wiederaufbauarbeiten sind auch zwei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben mit über 250.000 Toten noch immer im vollem Gange. Politische Unsicherheiten und organisatorische Probleme haben die Arbeiten verzögert. Mittlerweile ist das Hauptproblem - die Schaffung neuer Unterkünfte - in den Fokus gerückt.O-Ton Josef Leitmann, Wiederaufbau-Fonds Haiti:"Es gibt erstmals eine Vision davon, wo die Regierung hin will und das ist das wichtiste. Zweitens gibt es den Auftrag, die Vision aufzunehmen und zu kommunizieren und drittens gibt es einen politischen Willen, die Vision umzusetzen."Noch immer leben in der Hauptstadt rund 500.000 Menschen in provisorischen Zelten. Doch auch hier deuten sich Veränderungen an. Präsident Michel Martelly hat ein Aufbau-Programm initiiert. Bewohner aus sechs Zeltlagern sollen in 16 verschiedene Viertel ziehen.O-Ton Clarent Belizare, Wiederaufbau-Programm "16/6":"Sobald wir die Leute in ihre alte Umgebung zurückbringen, müssen wir den Vierteln eine neue Infrastrukur und Zugang zu grundlegender Versorgung bieten."Umgerechnet 76 Millionen Euro stehen für das Projekt zur Verfügung. Das Programm 16/6 hat bereits dazu beigetragen, dass zwei Zelt-Camps in Port-au-Prince schließen konnten.Jeder Einwohner ohne feste Bleibe soll in den kommenden zwei Jahren wieder ein Dach über dem Kopf erhalten.Das neue Projekt Carmen kooperiert mit 16/6 - dabei geht es um die Bewertung von Erdbebenschäden an Häusern.ATMO-Ton:"Es ist ein kleiner Riss.... "Hausbesitzer erhalten finanzielle Unterstützung, um ihre eigenen vier Wände mit Hilfe von Experten wieder aufzubauen. Doch viele Haitianer stehen den Programmen skeptisch gegenüber. Der Leiter der UN-Mission vor Ort glaubt, dass es dem bitterarmen Karibikstaat an mehr fehlt als nur an neuen Häusern.O-Ton Nigel Fisher, UN-Mission für Haiti (MINUSTAH):"Haiti muss sich nicht nur vom Erdbeben erholen. Es geht auch nicht nur darum, die Cholera-Epidemie in den Griff zu bekommen. Das Land hat schwere strukturelle Probleme."Auch wenn die Mühlen in Haiti nur langsam mahlen: Die Wiederaufbau-Programme haben zumindest das langfristige Ziel, einen der ärmsten Länder der Erde wieder auf die Beine zu helfen.
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