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Virtuelle Realität soll kranken Kindern in Kanada helfen
06.01.2012 18:39
Dieser Bau im kanadischen Montréal ist kein Planetarium, hier geht es um Hightech und Medizin. Bei der Firma SAT sind Programmierer an der Arbeit - und gleich nebenan testen Kinder virtuell ergänzte Krankenzimmer. Es ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Sainte-Justine, einer der größten Kinderkliniken in Nordamerika.O-Ton Patrick Dubé, Projektkoordinator:"Bevor wir die hier entwickelten Techniken im Krankenhaus einführen, haben wir hier erst mal einen sicheren Bereich. Wir holen Kinder und Personal hierher und lassen sie unsere Anwendungen ausprobieren."Hier in der künstlichen Welt wird überprüft, inwieweit virtuelle Realitäten Kindern helfen können bei der Schmerztherapie, der Rehabilitation oder bei psychischen Problemen. Sieben Abteilungen der Klinik sind an dem Projekt beteiligt. Zumindest in einigen Bereichen scheinen die Anwendungen vielversprechend zu sein.O-Ton Patrick Dubé, Projektkoordinator:"Wir können über mehrere Projektoren Umgebungen schaffen, die nicht nur die Wände miteinbeziehen, sondern auch die Möbel. Bei einem Kind mit starken Verbrennungen zum Beispiel können Sie mit dem Video-Mapping den kleinen Patienten in eine Polarumgebung versetzen. Das kann bei ihm die Schwelle der Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Wir wissen, dass kognitive Illusionen einen Einfluss darauf haben."Ein anderer vielverprechender Ansatz ist dieser Avatar, der vom Arzt gesteuert wird. Mit seiner Hilfe können Mediziner einen leichteren Zugang zu Kindern bekommen.O-Ton Patricia Garel, Psychiatrie-Abteilung Sainte-Justine-Klinik:"Der Umgang mit diesen Technologien ist ihnen oft vertraut und kann ihnen dabei helfen, auf andere Menschen zuzugehen, ihre Ängste zu überwinden oder sich selbst zu entdecken. Für unseren Bereich gibt es ein enormes Potenzial. Aber wir sind noch in der Erforschungsphase."In wenigen Monaten schon könnten die Projekte in der Klinik zur Anwendung kommen. Darunter womöglich auch diese spielerische Idee. In den Händen des Mädchens wird aus der Spritze ein kleines Raumschiff, das sich im Video fernsteuern lässt. Zumindest ein bisschen verliert das Kranksein damit seinen Schrecken.
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