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Gala und Massenproteste: Ungarn haben neue Verfassung
03.01.2012 12:53
Polizeischutz für einen Staatsakt: Abgeschirmt von Sicherheitskräften feiert Ungarns Rechtsregierung in Budapest die neue Verfassung. Zehntausende von Ungarn sehen keinen Grund zum Feiern: Ihr Land soll nicht mehr Republik heißen, und wie zahlreiche Kritiker im Ausland fürchten die Demonstranten weniger Bürgerrechte und zu viel Macht für Ministerpräsident Viktor Orbán.O-Ton Gabriela Doci, Demonstrantin:"Diese Verfassung ist völlig undemokratisch. Sie zerstören die Demokratie in Ungarn, und dagegen protestiere ich."O-Ton Tamas Berecz, Demonstrant:"Diese neue Verfassung ist nicht für das ganze Land. Sie höhlen unsere Grundrechte aus, und zusammen mit dem ganzen Rest ist dies einfach sehr, sehr schlecht."O-Ton Anna Nyitray, Demonstrantin:"Wir werden unsere Demokratie verlieren. Mit dieser Regierung wird es hier in Ungarn eine Diktatur geben."Ihre Demokratie haben sich die Ungarn beim Zusammenbruch des Ostblocks mühsam erobert. Seit den letzten Wahlen haben Ministerpräsident Orbán und seine rechtskonservative Fidesz-Partei eine so überwältigende Mehrheit, dass Orbán das Grundgesetz nach Gutdünken ändern kann. Sein Kurs ist klar nationalistisch.O-Ton Viktor Orbán, ungarischer Ministerpräsident:"In unserer Zivilisation scheint in Vergessenheit geraten zu sein, was neben unserem wirtschaftlichen Erfolg die wichtigsten Antriebskräfte sind: die göttlichen Ursprünge des Lebens, das Glück, das Kinder und die Ehe bringen, und die intellektuelle Kraft der Nation."Ungarns EU-Partner, die USA und selbst der Internationale Währungsfonds sorgen sich um die Entwicklungen in Ungarn. Orbán verbittet sich zwar jede Einmischung von außen. Doch sein Land ist nicht abgeschottet vom Rest der Welt. Von den Finanzmärkten gibt es bereits Druck auf die Regierung in Budapest.
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