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Elektrisch betriebene Riffe retten die Unterwasserwelt vor Bali
27.12.2011 15:08
Ein Korallengarten direkt vor den Stränden Balis. Er ist etwas ganz besonderes: Denn die Riffe werden elektrisch betrieben. Mit niedriger Spannung, um kleine Stromstöße abzugeben, die durch die Stahlkonstruktionen weitergeleitet werden. So wachsen Korallen sechs Mal schneller als normalerweise. Das Projekt wurde im Jahr 2000 gestartet - nachdem steigende Wassertemperaturen und ständige Überfischung zu einem Korallensterben führten. Mittlerweile gibt es mehr als 60 solcher Stromriffe in der Bucht.O-Ton Rani E. Morrow-Wuigk, Gründerin des Riff-Projekts: "Hier waren nur Schutt und Sand. Als wir angefangen haben, habe ich gehofft, alles würde überleben, und jetzt - elf Jahre später - sieht es fantastisch aus."Die Gemeinde an dem Projekt zu beteiligen, war den Gründern wichtig. Inzwischen kümmern sich Einheimische um die künstlichen Riffe.O-Ton Komang Astika, leitet das Riff-Projekt: "Jedes Mal, wenn wir tauchen gehen, müssen wir auch kontrollieren, ob die Korallen gesund sind. Manchmal gibt es kleine Schnecken, die die Korallen essen, die müssen wir rausnehmen."Weil der Korallengarten so nah am Strand liegt, kommen immer mehr Besucher, um die umweltbewusste Erfindung zu bestaunen. Touristen können sogar neue Korallen sponsern und ihre Namen in den Riffen hinterlassen.O-Ton Melissa Treat, Touristin aus den USA: "Wir haben von diesem Projekt gelesen. Wir schnorcheln gerne, deshalb wollten wir uns ansehen, ob es wirklich funktioniert und das tut es."Es könnte auch anderswo funktionieren. Steigende Meerestemperaturen zerstören Riffe weltweit. Die Überlebensrate der Korallen an den elektrisch betriebenen Konstruktionen ist fünfzig Mal höher.O-Ton Rani E. Morrow-Wuigk, Gründerin des Riff-Projekts: "Dieses System kann und sollte überall auf der Welt benutzt werden."Hier vor Bali wollen die Projektleiter jetzt auf Ökostrom umsteigen. Durchaus angemessen, um Korallenriffe zu schützen - schließlich werden sie die Regenwälder der Meere genannt.
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