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Engel in der Hölle auf Erden: Aktion für den Frieden in Mexiko
22.12.2011 17:13
Ein Engel in der Hölle auf Erden: "Christus kommt für die, die nicht glauben" steht auf dem Schild dieses jungen Mannes am Tatort eines Verbrechens im nordmexikanischen Ciudad Juárez. Die Stadt an der Grenze zu den USA ist die Weltmetropole des Verbrechens. Rund 10.000 Menschen sind hier in den vergangenen drei Jahren dem Drogenkrieg zum Opfer gefallen. Eine Gruppe junger Leute hat genug von Massakern und Entführungen. Als Engel verkleidet demonstrieren die Mitglieder einer Kirchengemeinde für Frieden und Versöhnung - an den Schauplätzen von Schwerverbrechen. Hier werden Mörder zur Umkehr aufgerufen, diese Schilder versprechen Vergebung durch Gott.O-Ton Daniel Cuevas, demonstriert als Engel in Ciudad Juárez:"Ich glaube daran, dass Gott die Lage in Juárez in den Griff bekommt und den Krieg gegen die Gewalt gewinnen wird."Die meisten der Jugendlichen leben in staubigen Armenvierteln. Ihre Schilder basteln sie aus Kartons, ihre Engelsflügel bekleben sie mit Federn aus alten Bettdecken. Nicht alle waren von der Idee begeistert, mit der Aktion die Drogenkartelle direkt anzusprechen. Vor allem die Eltern der jungen Leute haben sich Sorgen gemacht.O-Ton Carlos Mayorga, Organisator der Engel-Aktion:"Manche waren besorgt, dass wir auf die Straße gehen und uns direkt an Auftragskiller und Mörder wenden. Aber die meisten sind doch Christen und sie haben verstanden, dass wir unter Gottes Schutz stehen, wenn wir unsere Botschaften der Hoffnung auf die Straße tragen."Dort, auf der Straße, bekommen die Friedensengel überwiegend positive Reaktionen.O-Töne Motorradfahrer:"Sie sehen echt gut aus.""Es ist toll, dass sie so etwas für unsere Stadt tun."In anderen Städten Mexikos hat die Friedensmission schon Nachahmer gefunden. In einer scheinbar endlosen Spirale der Gewalt zwischen verfeindeten Drogenkartellen senden sie ein Zeichen der Hoffnung in die Welt.
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