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In Galizien ist die Peseta zurück
22.12.2011 13:51
Die Pesata ist zurück: In einer Kleinstadt in der nordspanischen Region Galicien feiert die alte Währung ihr Comeback. Seit Oktober und noch bis Ende des Jahres nehmen Ladenbesitzer in Salvaterra die Scheine und Münzen wieder an. O-Ton Kundin:ʺWir hatten noch 10.000 Pesetas in einem Portemonnaie, ich weiß gar nicht wie lange schon. Das fiel uns wieder ein und jetzt wird daraus ein schönes Weihnachtsgeschenk.ʺSieben von zehn Spaniern sind Umfragen zufolge der Ansicht, dass der Euro ihnen mehr Schaden als Vorteile gebracht hat. Insgesamt sind im Land noch Pesetas im Wert von etwa 1,7 Milliarden Euro im Umlauf. Die Ladenbesitzer in Salvaterra, an der Grenze zu Portugal, profitieren davon. O-Ton Pablo Pino, Vorsitzender des Ladenbesitzerverbands:ʺWir werden mehr als 6000 Euro zusammenbekommen, das sind eine Million Pesetas. Gemessen am Wert der Pesetas, die noch im Umlauf sind, ist das zwar unbedeutend. Aber für Salvaterra mit seinen 9000 Einwohnern ist das wirklich gut.ʺO-Ton Montse Ledo, Kellnerin:ʺEin Kaffee kostet einen Euro, das sind rund 167 Pesetas. Wenn ein Kunde das nicht alles in Pesetas hat, nehme ich die Differenz auch in Euro.ʺAuch in dieser Parfümerie floriert das Geschäft.O-Ton Ana Perez, Parfümerie-Besitzerin:ʺEs ist Geld, das die Leute in Schubfächern oder Sparschweinen vergessen haben. Wenn sie es jetzt ausgeben, fühlt es sich an, als ob sie etwas kostenlos bekommen. Viele Geldscheine sind noch in sehr gutem Zustand, andere sind etwas abgenutzt. Dieser ist aus dem Jahr 1950 oder 51.ʺDie Rückkehr der Peseta mitten in der Euro-Krise ist für Volkswirte ein schlimmes Szenario. Die Kunden in Salvaterra interessiert das nicht. Einige nehmen sogar eine Anfahrt von über 100 Kilometern in Kauf, um ihre alten Geldscheine auszugeben.
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