Fischkopf TV
Pfusch bei Brustimplantaten: Medizinskandal in Frankreich
21.12.2011 15:37
Es ist ein großer Skandal in der Geschichte der Medizin. Nach mehreren Krebsfällen sollen sich 30.000 Frauen in Frankreich ihre Brustimplantate wieder entfernen lassen. Die Herstellerfirma PIP soll die Prothesen nicht mit dem ursprünglich vorgesehenen Silikongel gefüllt haben - sondern ein "hausgemachtes Gel" verwendet haben, das zehn Mal billiger war. Bei Annick Dejoie riss das Implantat.O-Ton Annick Dejoie, hatte ein Brustimplantat von PIP: "Nachdem meine Implantate gerissen waren, fühlte ich mich furchtbar müde. Ich habe erst später verstanden, was wirklich passiert ist, denn zuerst habe ich Knoten bemerkt, besonders bei der linken Brust. Ich hatte Angst, ich habe gedacht, ich bin krank."Annick Dejoie erhält ihre Implantate 2004. 2007 gehen sie kaputt. Sie lässt sie austauschen - und hat drei Jahre später dasselbe Problem wieder. Jetzt ist sie froh, die Brustimplantate los zu sein.O-Ton Annick Dejoie, hatte ein Brustimplantat von PIP: "Ich hatte das Glück, dass sie mir bei einer OP herausgeholt wurden. Man ist nie gefeit vor Krankheiten, es kann immer etwas passieren. Aber bei den Prothesen habe ich sehr viel Glück. Ich wünschte, dass alle Frauen diese Chance hätten, und dass alle diese Implantate wieder loswerden können."Doch nicht alle Frauen mit Brustimplantaten von PIP hatten so viel Glück im Unglück. Mindestens acht Krebsfälle gab es bei Patientinnen, die defekte Prothesen eingesetzt bekommen hatten. So wie bei Joëlle Manighetti:O-Ton Joëlle Manighetti, ist an Brustkrebs erkrankt:"Ich mache noch nicht so viel wie früher, das ist klar. Ich gehe drei Mal die Woche zur Chemo. Ich arbeite seit zwei Jahren nur ab und an. Körperlich bin ich nicht mehr die Alte. Ich hatte fünf OPs, um die Brust wieder aufzubauen."Die 53-Jährige hat eine Organisation gegründet für Frauen mit Implantaten und Prothesen. Nun hofft sie auf einen Prozess gegen die Herstellerfirma PIP, deren Produkte auch in Deutschland verkauft wurden. Die französischen Behörden prüfen jetzt den Vorwurf der Körperverletzung sowie der fahrlässigen Tötung - denn zwei Frauen sollen an den Folgen der defekten Brustimplantate gestorben sein.
▼
▲






























▼