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100 Jahre tödliches Drama am Südpol
13.12.2011 15:17
Ein Norweger erreicht den Südpol, per Flugzeug. Wir schreiben das Jahr 2011. Regierungschef Jens Stoltenberg erinnert an seinen Landsmann Roald Amundsen. Der nahm 1911 kaum vorstellbare Strapazen auf sich, um als erster hier zu sein. Er ging in die Geschichte ein, genauso wie sein Konkurrent beim unseligen Wettlauf zum Südpol: Robert Scott... Für den Briten und sein Expeditionsteam endet das Abenteuer tödlich.1910 bricht Kapitän Robert Falcon Scott mit dem Walfänger Terra Nova in die Antarktis auf. Er will Geschichte schreiben und als erster Mensch am Südpol auch den Ruhm des britischen Empires mehren. Doch die Mission wird zu einem Wettrennen mit dem Norweger Amundsen.O-Ton Heather Lane, Scott-Polarforschungsinstitut, Uni Cambridge:"Scott erreicht den Pol schließlich 35 Tage nach Roald Amundsen, dem Norweger. Dann steht ihm ein 800 Meilen langer Rückweg zum Basislager bevor. Man kann sich vorstellen, wie sich die fünf Männer fühlen, als sie merken, dass sie das Rennen zum Pol verloren haben."Fast schaffen Scott und seine vier engsten Mitstreiter auch den Rückweg. Doch im März 1912 werden sie in ihren Zelten von einem Schneesturm eingekesselt und müssen qualvoll sterben. Der verhungernde und erfrierende Scott hinterlässt bewegende Aufzeichnungen. Einige von ihnen sind nun erstmals im Scott-Polarmuseum in Cambridge zu sehen.O-Ton Sir David Attenborough, Naturforscher und Publizist:"Keine Frage - er war ein großer Held. Und seine Mitarbeiter waren großartige Menschen. Was sie entdeckt haben, sind gemessen an unserem heutigen Wissen nur die ersten paar Buchstaben in einem großartigen Buch des heutigen Wissens über die Antarktis. Aber sie haben es geschrieben, sie waren die ersten."Irgendwie doch die ersten: Scott, Oates, Wilson, Bowers und Evans sind längst mythische Gestalten. Hundert Jahre nach ihrem Tod im Eis der Antarktis werden die Polar-Pioniere gewürdigt. Ein Buch zeigt die Zeichnungen des wissenschaftlichen Leiters der Expedition, Edward Wilson.O-Ton David Wilson, Großneffe von Polar-Pionier Edward Wilson:"Die Forscher nehmen immer noch Muster, die mein Großonkel und sein Team vor hundert Jahren gesammelt haben, als Grundlage, um einige der großen wissenschaftlichen Fragen von heute anzugehen."Norwegen feiert den Sieg Amundsens im Rennen zum Südpol vor hundert Jahren, die Briten gedenken ihrer Polarhelden. Wegen ihres wichtigen Beitrages zur Forschung - und nicht zuletzt zum britischen Nationalstolz.
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