Fischkopf TV
Afghanistans Zukunft in der Schwebe
05.12.2011 17:44
Welche Zukunft für Afghanistan? Im fernen Bonn sucht die Weltgemeinschaft nach Wegen für die Menschen am Hindukusch - auch nach dem für 2014 geplanten Abzug der internationalen Streitkräfte. Überschattet wird das Treffen von der Absage eines der wichtigsten Partner: Pakistan ist in Bonn nicht vertreten, aus Protest gegen das NATO-Bombardement, bei dem mehr als 20 pakistanische Grenzsoldaten getötet wurden. Viele Menschen in Afghanistan haben wenig Verständnis für das Verhalten der Pakistaner. O-Ton Dschamil, Bäcker in Kabul:"Pakistan will keinen Frieden in Afghanistan. Sie wollen nicht, dass die Afghanen gut leben. Sie sind der Feind." O-Ton Mir Ahmad, Installateur in Kabul:"Pakistan ist unser Freund und Nachbar. Es ist besser, wenn sie mehr mit uns zusammenarbeiten wollen. Aber wenn nicht - wir brauchen wir nicht." O-Ton Gran Hewad, Analyst im Afghanistan Analysts Network:"Die Region erwartet von Pakistan, das es sich beteiligt - als ehrlicher, guter Mitspieler." Auch nach 2014 könne sich Afghanistan auf die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft verlassen, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Konferenz. Die USA geben eingefrorene Entwicklungshilfegelder in dreistelliger Millionenhöhe frei.Die wichtigsten Gegner der derzeitigen Regierung in Kabul beteiligen sich an den Zukunftsplanungen nicht - die Taliban. O-Ton Martine van Bijlert, Analystin im Afghanistan Analysts Network:"Es war noch viel zu früh, die Taliban auf der Konferenz zu haben. Deutschland als Gastgeber hatte das wohl anfangs erhofft, und wohl auch einige andere Länder, vermutlich auch die afghanische Regierung. Aber es gab keine Fortschritte, die dies tatsächlich ermöglicht hätten." Einige Hoffnungsschimmer gehen trotzdem von der Konferenz in Bonn aus. Aber die Großen und Ganzen ist die Zukunft Afghanistans weiter in der Schwebe.
▼
▲






























▼