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Schöne Frau im Drogensumpf: Mexikanischer Film mit Oscar-Chance
02.12.2011 16:21
Das ist Laura Guerrero, die Protagonistin des mexikanischen Kinofilms "Miss Bala". LIVE: "Ich heiße Laura Guerrero, ich bin 23 Jahre alt und mein Traum ist es, die Schönheit der Frauen in meinem Land zu repräsentieren."Der auf wahren Begebenheiten basierende Kinofilm mit Oscar-Ambitionen zeigt Lauras Weg in die organisierte Drogenkriminalität,ein Weg der von Gewalt geprägt ist.Laura wird gezwungen, als Drogenkurier zu arbeiten und muss in den schmutzigen Geschäften als Pfandherhalten. Der Film rechnet mit Mexikos Kampf gegen den Drogenhandel ab.O-Ton Mauricio Katz, Co-Drehbuchautor:"Laura ist eine Frau, eine junge Frau und sie ist unschuldig und manchmal etwas ungeschickt. Sie ist keine Kämpferin, ein passiver Mensch, der akzeptiert was gerade passiert. Sie ist im Grunde eine Metapher für das, was die meisten Bürger denken."Laura ist mehr als eine Metapher: Sie steht für die Wirklichkeit in Mexiko. Immer mehr Frauen werden in die organisierte Drogenkriminalität hineingezogen, seit Präsident Felipe Calderon vor fünf Jahren der Drogenmafia den Kampf ansagte.In diesem Gefängnis im Bundesstaat Sinaloa sitzt die Hälfte der Frauen wegen Drogendelikten ein. Den meisten wird Drogenschmuggel vorgeworfen.Die 22-jährige Lupita Sanchez hat bereits drei Jahre ihrer Strafe abgesessen. Sie wurde beim Schmuggeln von zwei Kilo Heroin auf dem Flughafen Culiacán erwischt. O-Ton Lupita Heredia Sanchez, Häftling:"Warum ich das getan habe? Weil ich das Geld wollte und dachte, es sei leicht verdient."Die Frauen sind in der Hierachie der Drogenkartelle meist ganz unten. Sie lockt allein die Aussicht auf schnelles Geldin einem Land, das ihnen kaum Job-Möglichkeiten bietet.O-Ton Teresa Guerra, Anwältin und Aktivistin:"Wir reden hier nicht von Frauen in Führungspositionen der organisierten Kriminalität. Wenn es sie wirklich geben sollte, dann sind sie nicht in diesem Land inhaftiert."Lauras Albtraum reicht nur über die Länge eines Spielfilms. Lupita und ihre Mitgefangenen müssen sich der Realität viel länger stellen: Die 22-Jährige sitzt eine zehnjährige Haftstrafe ab.
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