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Letzter Castor-Transport: Rekorde und Streit
29.11.2011 15:56
126 Stunden - das macht volle fünf Tage und sechs Stunden: Der letzte Castor-Transport mit deutschem Atommüll von Nordfrankreich nach Gorlebenist auch der langwierigste der Geschichte. Immer wieder kommt es entlang der Strecke zu Protestaktionen, teils friedlich, teils gewalttätig.Rückblende: Schon vor dem Start in Valognes nahe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague gibt es erste Zusammenstöße. Militante Atomkraftgegner setzen einen Wagen der französischen Bereitschaftspolizei in Brand. Erst mit eineinhalb Stunden Verzögerung kann der Castor-Transport mit hochradioaktivem Müll aus deutschen Atomkraftwerken starten. Am Rande vereinbaren Frankreichs Sozialisten und Grüne einen Teil-Atomausstieg für den Fall ihres Wahlsieges im nächsten Jahr.Etwa 42 Stunden, fast zwei Tage lang, sind die Castor-Behälter allein in Frankreich unterwegs, bis sie schließlich in Saarbrücken die deutsche Grenze überqueren.In Deutschland wird der Transport vielerorts erwartet - und von Gegnern immer wieder aufgehalten. In der Nähe des Zielbahnhofes in Dannenberg treffen sich Zehntausende während dieses Castor-Wochenendes, zu Kundgebungen und zum Feiern. Die Stimmung ist friedlich. In Harlingen blockieren tausende Demonstranten stundenlang die Gleise, die meisten von ihnen werden schließlich von den Schienen getragen. Polizei und Atomkraftgegner werfen sich gegenseitig Gewalteinsatz vor. Die Gewerkschaft der Polizei fordert ein politisches Nachspiel.19.000 Polizisten sichern diesen 13., letzten und langsamten Castor-Transport aus La Hague nach Gorleben. Zwei Jahre lang soll nun Pause sein. Ab 2014 sollen dann weitere 21 Castoren folgen - mit radioaktivem Müll aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield.
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