Fischkopf TV
Hausmädchen für die ganze Welt - von den Philippinen
28.11.2011 20:57
"Häusliche Pflichten" heißt dieser Kurs an einer Schule für Hausmädchen in der philippinischen Hauptstadt Manila. Einen Monat lang dauert ihre Ausbildung, dann sind die jungen Frauen bereit für eine Arbeit im Ausland.O-Ton Cherry Pie Antaban, Hausmädchen in Ausbildung:"Das, was ich hier lerne, kann ich für einen Job im Ausland gut brauchen. Ich werde dann nicht entlassen, weil ich gut sauber machen kann."Kniffe und Tricks lernen die Mädchen von Haushaltshelferinnen, die bereits im Ausland gearbeitet haben. Auf dem Programm steht alles, was die Mädchen sie können müssen: Wie man Betten macht und die regionale Küche kocht. Außerdem bekommen sie eine Einführung in die Sprache und moderne Haushaltsgeräte.Viele Kursteilnehmerinnen haben vorher andere, oft aufwändige Ausbildungen gemacht. Sie geben ihre Karriere auf, weil sie als Hausmädchen im Ausland mehr verdienen.O-Ton Renea Bugacia, Ausbilderin:"Philippinerinnen macht es nichts aus, als Hausmädchen zu arbeiten, auch wenn sie eine gute Ausbildung haben. Wir sind bescheiden, also machen wir den Job, so lange er anständig ist. Wir machen es für die Familie."Pro Jahr finden rund 100.000 Philippinerinnen Arbeit als Haushaltshilfen im Ausland. Ihre Reise geht zumeist nach Hongkong, in die Golfregion oder nach Singapur. Zehn Prozent der Philippiner sind im Ausland beschäftigt. Nach Seeleuten sind die Hausmädchen die zweitgrößte Gruppe.O-Ton Maria Angelina Carreon, Bildungsbehörde TESDA:"Die Philippiner, die im Ausland arbeiten, sind äußerst wichtig für unsere Wirtschaft. Wir brauchen das Geld, das sie in ihre Heimat überweisen."Umgerechnet etwa 300 Euro pro Monat verdienen die Frauen mit einem üblichen Zwei-Jahres-Vertrag - das ist sechsmal mehr als in ihrer Heimat. Das macht die Mühen erträglich.O-Ton Annaliza Amborio, Hausmädchen in Ausbildung:"Ich habe ihm gesagt: 'Mama muss gehen'. Für zwei Jahre. Aber dann komme ich zurück und wir sind wieder zusammen und ich habe viel Geld gespart."Am Ende der Ausbildung bekommen die Mädchen ein Zertifikat. Dann versuchen sie wie zehntausende andere ihr Glück im Ausland, um die Familie in der Heimat zu ernähren.
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