Gemäßigte Islamisten gewinnen Parlamentswahl in Marokko

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Gemäßigte Islamisten gewinnen Parlamentswahl in Marokko 28.11.2011 13:35 Glückwünsche für den Wahlsieger in Marokko: Abdelilah Benkirane erringt mit seiner gemäßigt islamistischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung PJD einen klaren Sieg. Nach dem amtlichen Endergebnis holt die Partei bei der vorgezogenen Parlamentswahl 107 von 395 Sitzen. Es ist die erste Wahl im Lande seit dem Beginn des Arabischen Frühlings. O-Ton Abdelilah Benkirane, PJD-Generalsekretär: "Heute können wir sagen, dass die Zukunft von Marokko mit dem autoritären System gebrochen hat und dass wir jetzt den Weg der Demokratie gehen."Viele Menschen in Rabat bejubeln den Regierungswechsel. Nun muss sich die PJD um die dringendsten Probleme kümmern.O-Ton Abdelilah Benkirane: "Marokko hat Probleme mit der Arbeitslosigkeit und der Wirtschaftslage, wie der Rest der Welt. Aber es gibt noch andere Probleme wie die Korruption und das autoritäre System. Wir werden diese Probleme anpacken, und das wird sich positiv auf die Arbeitsmarktlage auswirken."Auf dem zweiten Platz landet die bisher regierende Unabhängigkeitspartei Istiqlal von Abbas El Fassi. Sie gewinnt 60 Sitze.O-Ton Abbas El Fassi, scheidender Ministerpräsident:"Der Sieg der PJD ist der Sieg der Demokratie. Der Machtwechsel ist in diesem Land möglich."Nach einer Verfassungsänderung im Sommer ist König Mohammed VI. erstmals verpflichtet, den Regierungschef aus den Reihen der Partei mit den meisten Stimmen zu ernennen. Da die PJD nicht die absolute Mehrheit hat, muss sie eine Koalition eingehen. Die Istiqlal sowie die dem Königshaus nahestehende PAM haben sich schon zu Gesprächen bereit erklärt.Auf den Straßen von Rabat ist die Stimmung angesichts des Machtwechsels zuversichtlich.Voxpop 1 (Frau):"Wir hoffen, dass sie das Land reformieren, dass sie viele Dinge beenden, wie die Elendsviertel. Ich hoffe, sie werden besser sein als die anderen."Voxpop 2 (Frau):"Wir sind ein mehrheitlich muslimisches Land. Es ist egal, von wem wir regiert werden. Wichtig ist, dass es mit der Entwicklung im Land vorangeht."Voxpop 3 (Mann):"Als Oppositionspartei hat die PJD als einzige die Probleme beim Namen genannt. Ihr Programm ist die Stimme des Volkes. Jetzt hoffe ich, dass sie ihr Versprechen hält."Seit 2002 war die PJD stärkste Oppositionspartei. Nun ist sie zum ersten Mal an der Macht. Die Erwartungen ihrer Wähler sind riesig in einem Land, das von großer sozialer Ungleichheit geprägt ist. ▼

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