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Katzencafés in Tokio: Streicheln nur bis 20 Uhr
17.04.2012 10:25
Der perfekte Ort, um am Ende eines langen Tages in Tokio zu entspannen. In diesem Katzen-Café zahlen die Kunden einen Aufschlag für ihren Kaffee und dürfen dafür die flauschigen Vierbeiner streicheln. Viele Tokioter träumen davon, ein eigenes Tier zu haben. Aber tatsächlich sind die Wohnungen in Japans Hauptstadt zu klein und Tierhaltung ist oft verboten. So sind die Katzen-Cafés die ideale Alternative für Tier-Liebhaber. Doch unter dem Druck der Öffentlichkeit hat das Umweltministerium nun neue Regeln festgelegt: Die Tiere dürfen nach 20 Uhr nicht mehr durch das Lokal spazieren. O-Ton Shinki Yoshida, führt ein Katzen-Café in Tokio:"Die Katzen können herumlaufen und spielen. Wenn sie wollen, können sie gehen und sich ausruhen. Wenn die Cafés abends geschlossen werden, reduziert das ihren Stress nicht - sie haben keinen."Die 13 Katzen hier könnten ihren Job bald los sein. Achtzig Prozent der Kunden sind Angestellte, die am Ende eines harten Arbeitstages kommen, um sich zu entspannen. Die Katzen sind dann munter, weil sie nachtaktive Tiere sind.O-Ton Ayako Kanzaki, Angestellte:"Tagsüber schlafen die Katzen meistens und wenn sie aufwachen, dann beachten sie die Leute oft gar nicht. Abends sind sie lebendiger, das macht mehr Spaß."O-Ton Akiko Harada, Verkäuferin:"Nach einem langen Arbeitstag will ich einfach Katzen streicheln und entspannen."Tierschützer lehnen Katzen-Cafés ab. Allein die Anzahl der Kunden könne den Tieren das Leben schwer machen und zu Depressionen bei den Vierbeinern führen. Sie wollen die Cafés am liebsten schließen lassen.O-Ton Chizuko Yamaguchi, Tierärztin"Es gibt viel Rummel in diesen Cafés. Von morgens bis nachts werden diese Katzen von Leuten gestreichelt, die sie nicht kennen. Für die Tiere ist das wirklich stressig."Noch bis Ende Juni dürfen die Tiere auch nach 20 Uhr noch gestreichelt werden, danach ist für die Katzen Schluss mit Nachtarbeit.
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