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Flucht vor Tod und Gewalt: Tausende Syrer im Libanon
12.04.2012 16:44
Ein Gesicht voller Schrecken. - Kleinbusse wie dieser mit syrischen Flüchtlingen kommen hier immer wieder an, in Ersal im Libanon. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Kusseir. Sie fliehen vor dem Beschuss der syrischen Armee hierher, ins sichere Nachbarland. Es ist eine ärmliche Gegend im Nordosten des Libanons. Die Menschen versuchen zu helfen, so gut es geht. Der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab. Manchmal teilen sich 30 Menschen zwei Zimmer. Die Flüchtlinge haben oft nur dabei, was sie tragen können.O-Ton Nuh, Flüchtling aus Syrien:"Es gab Angriffe, und sie haben nachts auf die Leute geschossen. Wenn sie jemanden sehen, der sich bewegt, schießen sie."Die meisten Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Aber auch ein paar desertierte Soldaten sind dabei. Wie dieser Offizier.O-Ton Abu-Omar, desertierter syrischer Soldat:"Ich habe das Blut der Kinder gesehen und habe mich ganz klein gefühlt. Da habe ich mir gesagt: Das bisschen, was ich tun kann, ist, mich von diesem Regime loszusagen."Seit über einem Jahr hält die Gewalt in Syrien an. Fast 16.000 Menschen sind seitdem in den Libanon geflüchtet. Jeder von ihnen hat sein eigenes Schicksal. Abed ist ein junger Apotheker aus der Rebellenhochburg Homs. Als die Armee im Februar das Viertel Baba Amr angreift, wird er schwer verletzt. Diese Bilder zeigen ihn in Homs. Mehrere Wochen versteckt er sich, bevor er ins sichere Nachbarland gelangt. Im Krankenhaus wird er mehrmals an Beinen und Armen operiert.O-Ton Abed, Apotheker aus Homs:"Es ist fast unmöglich für einen Verletzten, an die Grenze zu kommen. Bei mir war es ein Wunder. Wir mussten den syrischen Grenzern viel Geld zahlen, damit sie mich durchlassen."Die Lage an der Grenze führt nun auch zu Spannungen zwischen dem Libanon und Syrien. Die syrische Armee soll Flüchtlinge bis auf libanesischen Boden verfolgt haben und auch geschossen haben. Anfang April wurde ein libanesischer Journalist an der Grenze getötet.
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