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Obamas Gesundheitsreform auf dem Prüfstand
26.03.2012 12:24
Etwa ein Dutzend Menschen kampieren seit Samstag vor dem Obersten Gerichtshof in Washington. Sie wollen einen der 50 Plätze im Gerichtssaal ergattern, die für die Öffentlichkeit zugelassen sind. Bis Mittwoch dürfen Befürworter und Gegner der Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama ihre Argumente vorbringen. Bis Juni haben die neun obersten Richter dann Zeit, über die Verfassungsmäßigkeit des Affordable Care Act zu entscheiden. Kathie McClure ist aus Atlanta hierher gereist. Ihre beiden Kinder sind chronisch krank.O-Ton Kathie Mc Clure, Mutter von zwei chronisch erkrankten Kindern: "Die Kosten der Gesundheitsvorsorge sind wirklich höher als ein Einzelner heutzutage bezahlen kann. Deshalb ist eine Versicherung in unserem Land eine Notwendigkeit. Bis jetzt können Versicherungen Kranke ausschließen, die am meisten Unterstützung brauchen. Das neue Gesetz fordert von den Versicherungsgesellschaften, dass sie sich um die Kranken kümmern."Doch viele Amerikaner lehnen die Reform ab. O-Ton Andrew Eiva, kampiert vor dem Obersten Gerichtshof:"Abgesehen von den guten Absichten ist es gefährlich für die finanzielle Zukunft der USA."Der Favorit für die republikanische Präsidentschaftskandidatur, Mitt Romney, nennt das Gesetz ein "sich entfaltendes Desaster für die amerikanische Wirtschaft". Die Reform stelle ein 'dramatisches Eindringen der Bundesregierung in das Leben jedes Einzelnen dar'. Was für manche eine Bedrohung ist, empfinden andere als dringend notwendig.O-Ton Monica Haymond, befürwortet Obamas Gesundheitsreform: "Die Regierung muss eingreifen und Grenzen setzen, um sicherzustellen, dass das System gerecht ist und die Leute, die eine Behandlung brauchen, sie auch kriegen."32 Millionen unversicherten Bürgern soll der Zugang zu einer Krankenversicherung in den USA ermöglicht werden. Mitten im Wahlkampf ist dies eines der umstrittensten innenpolitischen Themen des Landes. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird mit Spannung erwartet - denn sie könnte Obama den Rücken stärken oder ihn bei seiner Kandidatur um eine zweite Amtszeit in Bedrängnis bringen.
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