Fischkopf TV
Angst vor Serienkiller-Hai in Australien
23.03.2012 13:16
Die Sonne scheint an Australiens Westküste - herrliches Bade- und Surfwetter. Nichts scheint die Idylle zu trüben. Gerade mal einen Monat ist es her, dass Glen Folkard an diesem Strand beim Surfen auf einen hungrigen, drei Meter langen Bullenhai traf.O-Ton Glen Folkard, Surfer:"Er packte mich, dreht mich um und riss mich unter Wasser, ließ aber dann von mir ab, weil er wohl Glasfaserkunststoff vom Surfbrett im Maul hatte."Glen kam irgendwie ans Land zurück. Mit rund zwei Kilo weniger Fleisch an seinem Oberschenkel. Andere hatten weniger Glück. Insgesamt drei Hai-Attacken in Australien verliefen im vergangenen Jahr tödlich - eine ungewöhnlich hohe Zahl. Prompt hat eine Debatte darüber begonnen, ob die Tiere erlegt, mehr Küstenwächter beschäftigt oder Netze am Strand befestigt werden sollten. Die Todesfälle schüren bei der Bevölkerung die Angst vor einem Serienkiller-Hai. Ein völlig verfehltes Image, meinen Experten.O-Ton Christopher Neff, untersucht Hai-Attacken wissenschaftlich:"Der Hai ist kein aggressiver Einzeltäter. Auch wenn der Film 'Der weiße Hai' das suggeriert hat. Es war ein Monster-Streifen, aber Hai sind keine Monster. Sie sind in Wahrheit ziemlich langweilig, und am liebsten ignorieren sie uns."Laut Christopher Neff von der Universität Sydney überleben etwa 92 Prozent der Menschen den Angriff eines Hais. Von 15 Attacken pro Jahr in Australien verläuft eine tödlich.Insgesamt aber ist das Risiko, Opfer eines Hai-Angriffs zu werden, gestiegen. Denn immer mehr Menschen kommen zum Schwimmen und Surfen an die Küste Australiens. Um Unfällen aus dem Weg zu gehen, sollte man das Meer an bestimmten Tagen, den so genannten Sharky-Days, meiden.O-Ton Ben Brewer, Mitarbeiter im Aquarium von Sydney:"Ein Sharky-Day ist ein Tag, an dem es zum Beispiel bedeckt ist, dann ist die Sicht unter Wasser sehr eingeschränkt. Wir können dann nicht mehr alles so gut erkennen. Das sind die Möglichkeiten, die der Hai nutzt, um seine Beute zu jagen."Während des Sonnenauf- und -untergangs sowie an Tagen, an denen besonders viele Fischschwärme unterwegs sind, ist das Baden und Surfen ebenfalls nicht zu empfehlen. Glen Folkard will bald wieder auf dem Surfbrett stehen. Aggressionen gegen den Hai, der ihn angegriffen hat, hegt er nicht.O-Ton Glen Folkard, überlebte eine Hai-Attacke:"Er dachte wohl, ich bin ein großer Leckerbissen. Er wusste es nicht besser."Um eine Begegnung mit einem Hai zu vermeiden, trauen sich viele Strandbesucher in Australien nicht mehr in tiefere Gewässer. Die Wahrscheinlichkeit im Straßenverkehr zu verunglücken, ist allerdings bedeutend höher.
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