Wilhelmshaven - Wegen eines illegalen Autorennens musste sich am Mittwoch ein 29-Jähriger vor dem Wilhelmshavener Amtsgericht verantworten.

Am Samstag, 15. April 2022, um 0.15 Uhr soll der Angeklagte an der Kreuzung Peterstraße /Mitscherlichstraße ein Rennen gegen den Fahrer eines Cupra Formentors begonnen haben. Als die Ampel auf grün sprang, sollen beide Fahrer so heftig beschleunigt haben, dass der BMW des Angeklagten auf die Gegenspur ausbrach, auf der zu dieser Zeit aber kein Verkehr unterwegs war. Beide sollen auf über 100 km/h beschleunigt haben. Auf der Peterstraße herrscht ein Tempolimit von 50 km/h.

Eine Polizeistreife war bereits in der Grenzstraße auf den Angeklagten aufmerksam geworden, weil er auch hier durch stark erhöhte Geschwindigkeit und Überholmanöver auffiel. Daraufhin beschlossen die beiden Polizisten, den Fahrer zu kontrollieren und dem BMW zu folgen. An der Kreuzung wurden sie dann überraschend Zeuge des Autorennens. Mit Blaulicht folgte die Polizei dem Angeklagten, der daraufhin verlangsamte und auf Höhe der Otto-Meentz-Straße anhielt. Dem Wilhelmshavener wurde noch während der Polizeikontrolle die Fahrerlaubnis entzogen.

Sein Rennkumpane konnte über die Oldeoogestraße fliehen. Obwohl die Polizisten sich das Kennzeichen merkten, konnte der Fahrer des Cupras trotz einer Fahndung in dieser Nacht nicht mehr aufgespürt werden. Später sagte er aus, dass er nicht wüsste, wer mit seinem Auto unterwegs gewesen sei, weswegen das Verfahren gegen ihn wegen Beweismangels eingestellt werden musste.

Vor Gericht zeigte sich der 29-jährige BMW-Fahrer geständig. Er bereue seine Tat zutiefst. Auch, weil er deswegen seinen Beruf nicht mehr vollumfänglich ausführen könne, für den er auf seinen Führerschein angewiesen sei, und dadurch massive finanzielle Probleme hätte.


Neben den beiden Polizisten wurde auch der Fahrzeughalter des Cupra Formentors als Zeuge geladen. Nach der Belehrung der Richterin, dass er seine Aussage verweigern könne, sollte er sich damit selbst belasten, wollte er zunächst seine Aussage verweigern, betonte dann aber, dass kein illegales Rennen stattgefunden habe. Auf die Frage, wer sein Auto an dem Abend gefahren sei, antwortete er, dass wohl er es gewesen sein müsse. Weitere Aussagen wollte er nicht treffen.

Der angeklagte Wilhelmshavener wurde nach nur einer Stunde schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe in Höhe von 1600 Euro verurteilt. Auf seinen Führerschein muss er mindestens weitere drei Monate verzichten.

Alina Zacher
Alina Zacher Volontärin, Wilhelmshavener Zeitung