Berlin - Über die Förderbank KfW unterstützt der Staat Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz mit besonders zinsgünstigen Krediten. Doch an einen solchen zu kommen, ist nicht so einfach. Das zeigt ein Praxistest der Zeitschrift „Finanztest“(Ausgabe 3/2021).
Der Knackpunkt: Alle Formalien für die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) laufen über ein so genanntes durchleitendes Finanzinstitut, also eine Bank, Sparkasse oder Versicherung. Genau die sind aber meist nicht bereit, einen solchen Förderkredit zu vergeben, heißt es bei „Finanztest“.
Bei insgesamt 16 Banken und Bausparkassen sprach die Testerin vor. Konkret angefragt hatte sie für den Austausch einer alten Ölheizung durch eine effiziente Pelletheizung für rund 25 000 Euro mithilfe des KfW-Kredits Nr. 167 und eines Bafa-Zuschusses (Bafa = Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Alle lehnten die Anfrage ab.
Provision zu gering
Das liege oft an Mindestkreditsummen. Sprich: der Aufwand ist den Geldinstituten häufig zu groß, die Provision zu klein. Sanierungswillige fragen am besten konkret bei Banken nach, ob und mit welchen Mindestsummen es einen KfW-Kredit gibt, lautet der Rat. Parallel zu der Anfrage der Testperson erkundigte sich Finanztest bei 72 Kreditinstituten per Fragebogen, ob sie diesen Kredit vergeben. Immerhin 27 Institute antworteten mit „ja“. Darunter allerdings auch einige Banken, die im Praxistest der Testerin dann doch eine Absage erteilten.
Alternativen möglich
Allerdings gibt es auch Alternativen zu dem Weg über einen KfW-Kredit, so „Finanztest“: Ohne Umweg über die Hausbank können Zuschüsse der KfW und des Bundesamtes Bafa genutzt werden. Das soll ab Mitte des Jahres auch für Vollsanierungen beim Bafa möglich sein.
Nachfragen könne man auch bei Anbietern, die Solarkredite vergeben, rät Finanztest: Falls ein Baukredit abbezahlt sei, die Grundschuld dafür aber noch im Grundbuch stehe, könne man diese für einen neuen Kredit mit meist günstigeren Zinsen nutzen.
In manchen Bundesländern gebe es zudem die Möglichkeit, den Kredit über Landesförderinstitute zu beantragen. Das gilt aber nur für Menschen, die in dem betreffenden Bundesland wohnen. In Niedersachsen ist das nicht möglich, in Bremen ist die Bremer Aufbau-Bank zuständig.
