Oldenburg/Niedersachsen - Gewitter und Starkwind sind am Donnerstag über Niedersachsen und Bremen gezogen. Während des Unwetters wurden einige Bäume entwurzelt und Autos beschädigt, teilte die Polizei mit. Menschen kamen nach ersten Angaben am Abend nicht zu Schaden.

Ein spektakulärer Wassereinbruch wurde am frühen Abend im Alten Rathaus in Oldenburg gemeldet, weswegen die Feuerwehr mit einem Einsatzfahrzeug samt Drehleiter anrückte. Während die Natur draußen tobte und sich die Wassermassen ihren Weg ins Innere bahnten, tagte dort passenderweise gerade der Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima. Über das Ausmaß des Sachschadens wurde zunächst nichts bekannt.

CDU-Ratsherr Christoph Baak postete ein Video dazu auf Facebook und kommentierte: „es regnet Sturzbäche in den Alten Sitzungssaal.“ Nicht nur dort war die Feuerwehr am Abend im Einsatz. „Blitzeinschlag, vollgelaufene Keller, alles dabei“, kommentierte der Schichtleiter der Großleitstelle auf Anfrage der NWZ mehrere Einsätze am Abend. Größere Schäden seien aber nicht zu verzeichnen, Menschen wurden nicht verletzt.

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Alles in allem ist der Nordwesten glimpflich davongekommen. Während des Unwetters wurden einige Bäume entwurzelt und Autos beschädigt, teilte die Polizei mit. Menschen kamen nach ersten Angaben nicht zu Schaden. In den Kreisen Oldenburg und Vechta ist es zu kleineren Einsätzen der Feuerwehr gekommen, vorwiegend wurden Äste weggeräumt. Die Kreise Cloppenburg und Friesland blieben offenbar weitgehend von Unwetterschäden verschont, hieß es aus den zuständigen Polizeiinspektionen.

Das Unwetter beeinträchtigte auch den Bahnverkehr in Niedersachsen und Bremen. Gesperrt waren am Abend zum Beispiel die Strecken Hamburg-Berlin, Hannover-Berlin, Hannover-Osnabrück, Hannover-Hamburg-Kiel, Hannover-Bremen-Norddeich, Osnabrück-Bremen-Hamburg, Hamburg-Stralsund sowie Dortmund-Hamm(Westfalen)–Bielefeld.

Größere Unwetter-Folgen im Flugverkehr gab es an den Airports Bremen und Hannover bis zum Abend nicht. Lediglich ein paar einzelne Flüge landeten dort nicht. Ob das Gewitter dafür verantwortlich war, konnte nicht ermittelt werden, hieß es. Am Donnerstagnachmittag war an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt etwa eine halbe Stunde der Betrieb eingestellt worden.

Im Nordwesten von Deutschland bestand nach Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes ein geringes Tornado-Potenzial. Ein solches Ereignis war nach DWD-Angaben bis zum Abend in Niedersachsen und Bremen aber nicht eingetreten.

Schon am Nachmittag wurden wegen drohender Unwetter alle Stände und Restaurants auf dem Maschseefest in Hannover geschlossen. Nach der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes seien teils heftige Gewitter und starker Regen und Hagel zu erwarten, teilte die Stadt Hannover mit. Das knapp dreiwöchige Stadtfest lockt täglich Zehntausende Besucher. Am Abend kündigte die Stadt auf ihrer Internetseite an, dass einige Stände auf dem Maschseefest ab 19.30 Uhr wieder öffnen sollen.

Im Weserbergland wurden durch Starkregen und zum Teil orkanartige Böen einige Bäume entwurzelt. Von einem Baum auf einem öffentlichen Parkplatz in Holzminden brachen mehrere große Äste ab und beschädigten die darunter parkenden Autos teilweise schwer, wie die Polizei mitteilte. Die Einsatzkräfte räumten sie aus dem Weg.

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Auch im Kreis Osnabrück stürzten Bäume um und trafen auch parkende Autos. In Bremen hielt ein Gerüst dem starken Wind nicht ganz stand. In Hildesheim fielen der Polizei zufolge ein paar Verkehrsschilder auf Straßen. Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen nirgendwo verletzt. Andernorts fiel das Gewitter milder aus. „Bei uns ist das ein schöner warmer Landregen“, hieß es von der Polizei in Northeim/Osterode.

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