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Drillings-Familie Cordes aus Peheim Wo helfende Hände im Alltag ein Muss sind

Luisa und Andreas Cordes aus Peheim sind im März 2021 Eltern von Henning, Marten und Paula geworden. Vom durchaus auch turbulenten Alltag berichtet die 28-Jährige auf Instagram.

Luisa und Andreas Cordes aus Peheim sind im März 2021 Eltern von Henning, Marten und Paula geworden. Vom durchaus auch turbulenten Alltag berichtet die 28-Jährige auf Instagram.

Sandra Hempen

Peheim - Viele Jahre lang ein Paar, plötzlich eine Familie mit drei Kindern: So „passierte“ es Luisa und Andreas Cordes aus Peheim am 22. März 2021. Ihre Drillinge Henning, Marten und Paula kamen in der 35. Schwangerschaftswoche im Klinikum Oldenburg zur Welt. In einem ersten Artikel hatten wir bereits über die Familie und die Schwangerschaft berichtet. Nach einer „schönen Schwangerschaft“, wie sich die 28-jährige Mehrlingsmama erinnert, wurde von einem auf den anderen Tag alles anders. Drei Wochen musste die Familie im Krankenhaus bleiben, auch weil Marten bei der Geburt Fruchtwasser geschluckt hatte und für eine Woche auf der Intensivstation behandelt werden musste.

Zuhause im Eigenheim in Peheim gab es dann glücklicherweise viel Unterstützung. Denn beide Familien wohnen in der Nähe und packen mit an, wo es geht. „Man wird wirklich schnell mit den Handgriffen, vor allem beim Wickeln“, erinnert sich Luisa an die erste Zeit. Man habe häufig im Alltag einfach funktioniert. „Manchmal konnte ich morgens gar nicht sagen, wie viele Fläschchen ich nachts gemacht habe.“

Nicht selbstverständlich

Sie ist glücklich, dass sich das Paar auf die Hilfe der Familie verlassen kann. Sie hinterfragt aber auch kritisch, warum es für Mehrlingsfamilien wenig Unterstützung gibt. So gebe es von der Krankenkasse nur eine Haushaltshilfe im Falle einer Krankheit – das seien die Drillinge per se nun mal nicht. Und der Landkreis Cloppenburg habe seine Hilfe angeboten, allerdings nur beratend. „Beratung war aber bei mir keine Baustelle, eher eine weitere Hand, die mit anpackt“, so Luisa Cordes. „Wenigstens die große Restmülltonne hätten sie ja sponsern können!“, sagt die Dreifachmama schmunzelnd. Dass diese Kosten manchmal übernommen werden, hatte sie von anderen Mehrlings-Familien erfahren.

„Man wächst mit der Familie eng zusammen, auch mit dem Partner“, ist die Erfahrung der Peheimerin. Und trotz oder gerade wegen der drei Kinder erlauben und brauchen die Erwachsenen weiter ihre Freiräume. So spielt der 36-jährige Andreas weiterhin Fußball, außerdem hat das Paar eine große Clique und entsprechend viele Termine im Freundeskreis. Seine Elternzeit hat der Vater kurz vor dem ersten Geburtstag der Drillinge genommen.

Wie essenziell helfende Hände sind, wird vielen Außenstehenden gar nicht bewusst. So wurde Luisa schon gefragt, warum sie nicht am Babyschwimmen teilnehme. Dass das mit drei Kindern aber ein Akt ist, sollte eigentlich schnell einleuchten, findet die Peheimerin. Wenn sie neue Dinge ausprobiert – so etwa beim ersten Besuch in der Krabbelgruppe im Ort – sind immer helfende Hände dabei. Im Anschluss wird geschaut, ob sich der Besuch auch alleine umsetzen lässt. Und ob das Projekt einen Mehrwert für die Drillinge hat.

Erster Urlaub

Einen Versuch wert war deswegen auch der erste Urlaub. Mit dem Camper ging es in die Niederlande. Aber da die Drei schon laufen konnten, mussten Mama und Papa mit ihrer Aufmerksamkeit überall sein. Ein Zaun um den Wohnwagen war das A und O. Leider gab es den nicht überall, zum Beispiel auf dem Spielplatz. „Es bleibt erst einmal bei diesem einen Urlaub“, reflektiert Luisa lachend.

Ihren trubeligen Alltag teilt sie auf der Plattform Instagram. Und ist dabei ehrlich, wenn etwas nicht so läuft, wie geplant. Das sei auf anderen Familien-Profilen häufig nicht der Fall, findet die Peheimerin. Und so hatte sich die Familie auch entspannte Ausflüge mit dem Kinderwagen beziehungsweise jetzt mit dem Bollerwagen vorgestellt. Daraus wird aber selten etwas, weil eigentlich immer eines der Kinder laufen will. Ein Spaziergang mit einer Person und den Kindern ist Stress pur. Da lobt sich Luisa den eigenen Garten. Denn der wurde, als die Kids irgendwann laufen konnten, innerhalb weniger Stunden eingezäunt und ist deswegen eine schöne und sichere Spielwiese. Kritisch sieht sie auch den Druck, der durch Social Media entstehe. Beispielsweise wenn Eltern mit kleinen Kindern auf große Reise gehen. „Bis die Kinder drei sind, nehmen sie, glaube ich, keine Erinnerungen mit. Das ist dann Urlaub für die Eltern, was natürlich okay ist. Aber niemand sollte den Druck verspüren, seinem 1-jährigem die Welt zeigen zu müssen, nur weil es jemand auf Instagram so macht“, findet die dreifache Mutter.

Ihr ist es wichtig, auf dem Profil „Drillingschaos“ authentische Einblicke zu geben.

Mareike Fangmann
Mareike Fangmann Redaktion Münsterland
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