Kleinensiel - Sand vom Gelände des Kernkraftwerks für den geplanten Campingplatz in Kleinensiel? Die Idee klingt gut, aber es bleiben Fragen. Fragen, die die Gemeindeverwaltung bis spätestens zur nächsten Ratssitzung am Donnerstag, 15. Dezember, beantworten soll.
Diesen Auftrag hat sie jetzt einstimmig vom Infrastrukturausschuss bekommen. Das Gremium will wissen, ob das ehemalige Spülfeld, das jetzt im Eigentum des II. Oldenburgischen Deichbandes steht, für die Zwischenlagerung von Material genutzt werden kann. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Günter Busch hatte auf diese Fläche hingewiesen.
Zwei Arten Material
Das Transportunternehmen will zwei verschiedene Arten von Bodenmaterial lagern, die beim Um- und teilweisen Neubau des Umspannwerks am KKU anfallen: Schüttgut – etwa Füllsand und Mineralgemisch – soll vorübergehend gelagert werden, Bodenmaterial dauerhaft. Mit dem unbelasteten Bodenmaterial soll das Campingplatzgelände auf eine sturmflutsichere Höhe von 6,50 Meter über Normalnull gebracht werden, die für einen Dauerbetrieb von April bis Oktober Voraussetzung ist. Dafür werden nach Schätzung der Gemeindeverwaltung 75.000 Kubikmeter gebraucht, die Transportfirma nennt in ihrem Angebotsschreiben keine Größenordnung.
Die Masse des Schüttgutts beziffert die Firma auf „bis zu 8000 Tonnen“ und gibt als Menge „zirka 35.000 bis 40.000 Kubikmeter“ an, die eine Lagerfläche von etwa 3500 bis 4000 Quadratmetern brauche. Nach Auskunft der Gemeindeverwaltung handelt es sich ausschließlich um „bautechnisch einwandfreien und somit unbedenklichen Boden“. Den Vorstellungen der Firma zufolge soll er im Eingangsbereich gelagert werden, damit unnötiger Lärm vermieden wird. Das ehemalige Spülfeld wäre eine Alternative dazu.
„Genug Platz beim KKU“
CDU-Fraktionschef Günter Busch wies darauf hin, dass die von der Firma genannte Lagerfläche etwa ein Drittel Hektar umfasse und sich problemlos auf dem mehr als 50 Hektar großen Kraftwerksgelände finden lassen müsste. Das Spülfeld sei etwa 2,5 Hektar groß.
Die Gruppen SPD/Unabhängiger und WPS/FDP sowie die Grünen-Fraktion stimmen dem Antrag der Transportfirma dagegen prinzipiell zu, wie sie sagten. Die Verwaltung müsse sie aber fragen, ob sie damit einverstanden sei, das Material auf dem Spülfeld abzulagern.