Landkreis - Der Landkreis Oldenburg stellt seine Impfambulanzen zum Jahresende ein. Noch bis Mittwoch, 21. Dezember, können Bürgerinnen und Bürger sich über die mobilen Impfteams im Kreis und die ständige Impfambulanz in Ganderkesee gegen Corona impfen lassen. Dann ist Schluss, bleiben nur noch Hausärzte oder einzelne Apotheken als Anlaufstellen. Hintergrund ist, dass Bund und Land die Finanzierung für das ambulante Angebot beenden, wie Landrat Dr. Christian Pundt jetzt mitteilt.
Kaum noch Bedarf
Die Ambulanzen seien in der akuten Impfphase als Ergänzung gedacht gewesen, erklärt der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Leonhard Hamschmidt. „Die Nachfrage hat nachgelassen.“ Bei der seit dem Sommer angebotenen zweiten Auffrischungsimpfung etwa liege die Quote in Niedersachsen aktuell bei 17,5 Prozent und habe sich zuletzt kaum noch erhöht. Laut Dörthe Stukenborg von den Maltesern, die für die Impfambulanzen im Landkreis zuständig ist, wird derzeit noch die vierte Impfung in Pflegeheimen verabreicht; auch solche einrichtungsbezogenen Impfungen sollen bis Jahresende aber abgeschlossen sein.
Andere Impfangebote im Landkreis Oldenburg fanden zuletzt unterschiedliche Resonanz. In der Hausarztpraxis am Markt in Kirchhatten etwa werde die Corona-Impfung von den Patienten gut angenommen, sagt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage. Impftermine seien „immer ausgebucht“. Weniger Zulauf von Impfwilligen hatte dagegen zuletzt die Burg-Apotheke in Wardenburg. Es bestehe Bedarf, „aber nicht übermäßig“, sagt Filialleiterin Swaantje Fokken. Alle zwei Wochen würden zurzeit vier bis sechs Dosen verimpft.
Vorsichtsmaßnahme
Die vierte Impfung nähmen vor allem jene in Anspruch, die selbst noch nicht erkrankt gewesen seien, aber auf Nummer sicher gehen wollten, auch mit Blick auf die an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe, sagt die Apothekerin. Es sei geplant, das Impfangebot auch im neuen Jahr fortzusetzen. Fokken geht davon aus, dass eine Auffrischung künftig jährlich angeboten wird, ähnlich wie bei der Grippeschutzimpfung – „aber jeder sollte das selbst entscheiden“.
Die Impfung schütze zwar nicht vor der Erkrankung, aber vor schweren Verläufen, sagt Stukenborg. „Wir können jedem nur dazu raten, sich impfen zu lassen, wenn man an der Reihe ist.“ Auch der Leiter des Gesundheitsamts rät dazu, das niedrigschwellige Angebot des Kreises wahrzunehmen.
Aktuell empfehlen die Ständige Impfkommission (Stiko) und das Bundesgesundheitsministerium eine Corona-Schutzimpfung vorrangig über 60-Jährigen sowie Personen ab fünf Jahren mit Immunschwäche. Außerdem gilt eine Impfempfehlung für Kinder von fünf bis elf Jahren und für Personen mit durchgemachter Covid-Infektion und bisher unvollständiger Immunisierung. Eine zweite Auffrischungsimpfung sollte sechs Monate nach der ersten Auffrischung erfolgen.
Die Impfambulanzen des Landkreises Oldenburg bieten noch bis einschließlich Mittwoch, 21. Dezember, die Corona-Schutzimpfungen ohne vorherige Anmeldung an. Die ständige Impfambulanz in Ganderkesee, Grüppenbührener Straße 7 – Ecke Raiffeisenstraße, hat montags bis mittwochs, 10 bis 12.30 und 13 bis 17.30 Uhr, sowie donnerstags und freitags,12 bis 15.30 und 16 bis 19.30 Uhr, geöffnet.
Die mobilen Impfteams haben noch folgende Termine: Montag, 5. Dezember, in Wildeshausen (Alte Feuerwehr, Huntestraße 47a, 10 bis 17 Uhr), Dienstag, 6. Dezember, in Wardenburg (Bürgerhaus, Am Everkamp 3, 10 bis 16 Uhr), Samstag, 10. Dezember, in Ahlhorn (Dorfgemeinschaftshaus, Katharinenstr. 15, 10 bis 16 Uhr), Montag, 12. Dezember, in Neerstedt (Haus der Generationen, Schulweg 1b, 10 bis 17 Uhr), Montag, 19. Dezember, in Hude (Kulturhof, Parkstr. 106, 13 bis 18 Uhr) und Mittwoch, 21. Dezember, in Harpstedt (Delmeschule, Schulstraße 25, 12 bis 16 Uhr).
Die Zahl der aktuell an Corona Erkrankten ist im Landkreis vergleichsweise hoch. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag, 28. November, bei 321 Fällen pro 100 000 Einwohner und damit deutlich über dem Bundesschnitt (178,3 Fälle); in vielen niedersächsischen Landkreisen sind die Werte ähnlich hoch. Rund jeder zweite der rund 132 000 Landkreisbewohner hat sich nach RKI-Angaben mittlerweile schon mal mit dem Virus infiziert.