Barßel - Teure Baumaterialien, hohe Zinsen, Lieferengpässe und steigende Energiekosten – all das sind Gründe, warum sich viele Familien in diesem Jahr vom Traum vom Eigenheim verabschieden. Zuletzt berichtete unsere Redaktion, dass die Nachfrage nach neuen Baugrundstücken im Baugebiet „Südlich Neuland“ in Bösel massiv eingebrochen ist. Gab es dort sonst einen echten „Run“ auf Grundstücke, sind jetzt noch nicht alle verkauft. Und wie sieht die Lage in Barßel aus? Unsere Redaktion hat nachgefragt.
Rund 300 Interessenten
Aktuell befindet sich das Baugebiet „Barßelermoor – westlich Westmarkstraße“ in der Vermarktung. „Einige Grundstücke sind bereits verkauft. Für den Rest haben wir noch rund 300 Interessenten“, sagt Stephanie Ortmann. Sie leitet bei der Volksbank Barßel-Bösel-Friesoythe, die das Baugebiet erschließt und vermarktet, das Immobilien-Team. Insgesamt 71 Grundstücke in der Größe von 500 bis 1000 Quadratmeter werden dort zum Kauf angeboten. „Bislang können wir noch keinen Rückgang spüren“, so Ortmann weiter. Im Baugebiet Harkebrügge, dass ebenfalls die Volksbank vermarktet, sind bereits alle Grundstücke verkauft. Die Gemeinde Barßel hat zuletzt im Baugebiet Elisabethfehn-Süd Grundstücke selbst verkauft. „Bislang hatten wir da nur zwei Rückgaben. Eine große Rückgabewelle ist noch nicht eingetreten“, sagt Bürgermeister Nils Anhuth (parteilos) im Gespräch mit unserer Redaktion. Generell kann aber auch die Verwaltung in Barßel spüren, dass die ganz „große Dynamik“ aus den vergangenen Jahren etwas abflaut. Als nächstes wird das Baugebiet an der Hauptstraße zwischen Barßelermoor und Elisabethfehn-Dreibrücken in die Vermarktung gehen. Dies übernimmt die IDB der Landessparkasse zu Oldenburg. „Für die Erweiterung des Baugebiets in Elisabethfehn-West ist die Bauleitplanung abgeschlossen. Hier wird es nach dem nächsten politischen Beschluss in die Vermarktung gehen. Dort haben wir auch schon einige Interessenten“, so Anhuth weiter. Käufer haben in der Gemeinde Barßel drei Jahre Zeit, um ein Wohnhaus auf ihrem neuen Grundstück zu entrichten. Bei einer Rückgabe muss der Käufer die Kosten der Umschreibung tragen.
Intensive Gespräche
Auch in Zukunft will die Gemeinde Barßel weiter an der Ausweisung neuer Baugebiete festhalten. „Wir führen natürlich immer vor Ort intensive Gespräche, wo ein Bedarf an Baugrundstücken herrscht“, sagt der Bürgermeister. Generell dauert eine Bauleitplanung mit Änderung der Flächennutzungspläne und Aufstellen von Bebauungsplänen laut Anhuth aber auch rund zwei Jahre.