Westerstede - In Westerstede könnten schon bald Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von stadteigenen Gebäuden entstehen. Der Anfang wird wohl auf dem Feuerwehrhaus in Hollwege gemacht, wenn die Politik entsprechenden Vorschlägen der Stadtverwaltung zustimmt. Am Dienstag soll das Thema im Bauausschuss besprochen werden. In die Investitionsplanung für das kommende Haushaltsjahr sind bereits 100 000 Euro für Photovoltaik-Projekte aufgenommen.
Start in Hollwege?
Das Feuerwehrhaus in Hollwege soll als Auftakt dienen. Ein passendes Startobjekt, weil laut Verwaltung beim Bau bereits die erforderlichen Kabel eingezogen worden sind. Der Aufwand wäre somit überschaubar. Für das Gebäude sei ein Stromverbrauch von etwa 10 000 Kilowattstunden jährlich ermittelt worden. Der größte Teil wird wohl bei der Ladeerhaltung der Fahrzeuge, der Heizung, dem Kompressor mit Lufttrockner und der kontrollierten Lüftungsanlage verbraucht. Deshalb biete sich in diesem Fall eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Stromspeicher an, um die Grundlast des Gebäudes abzudecken. „Nach Auffassung der Verwaltung ist es zweckmäßig, weitere Überlegungen für Feuerwehrhäuser, Kindergärten und Schulen anzustellen, da diese einen hohen Energiebedarf ausweisen“, heißt es. Die Unabhängigkeit vom Stromnetz spielt als Nebeneffekt ebenfalls eine Rolle. Gerade aus Sicht des Katastrophenschutzes sei die Investition sinnvoll. Denn größere flächendeckende Stromausfälle – genannt Blackout – sind seit dem Krieg in der Ukraine und der damit beginnenden Energiekrise offenbar nicht ausgeschlossen. Welche Gebäude konkret auf die Feuerwehr Hollwege folgen könnten, ist laut Vorlage noch nicht sicher. Dabei müssten Erfordernisse wie zum Beispiel Dachausrichtung, Statik, Alter des Gebäudes und Gebäudedämmung einbezogen werden.
Wie geht es weiter?
In den Gremien der Stadt habe es mehrfach Diskussionen über den Einsatz von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden gegeben, heißt es in der Vorlage für die Bauausschusssitzung an diesem Dienstag (17 Uhr, Jaspershof). Anfangs sei es noch um die Bereitstellung von Dächern für Dritte gegangen. Private Anlagen gibt es bei der Oberschule, der Schule an der Goethestraße und am Bauhof.
Der Bauausschuss in Westerstede entschied, ein Gesamtkonzept für die Dachflächen der städtischen Gebäude zu erstellen. Inzwischen gibt es potenziell geeignete Dächer, die von der Sonnenausrichtung, vom Dachaufbau und vom Alter möglicherweise passen würden. Details wie Statik und die Anzahl von Durchdringungen wurden noch nicht ermittelt, heißt es. Beim Gymnasium sei insbesondere festgestellt worden, dass die Anbindung an den hausinternen Hauptstromanschluss schon aufgrund des großen Abstandes sehr aufwendig sei.