Wittmund/Friesland - Die Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven stellt die Weichen für die Zukunft. Zum ersten Mal leitete Wittmunds Landrat Holger Heymann in seiner Funktion als neuer Vorstandsvorsitzender die Sitzung und zeigte sich erfreut über die Erfolge des vergangenen Jahres: „Es ist vorbildlich wie hier Landwirtschaft, Politik, Verwaltung und Naturschutz vertrauensvoll Hand in Hand arbeiten. Die Projekte zeigen, dass es möglich ist, gemeinsam im Naturschutz etwas zu erreichen.“
Erhöhung der biologischen Vielfalt
So ist im Projekt „Schaufenster Biodiversität“ viel passiert. Bis Ende März 2023 wird es abgeschlossen sein. Im Rahmen des Projektes wurde zusammen mit landwirtschaftlichen Partnern aus Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven schon 2021 zertifiziertes Regiosaatgut auf landwirtschaftlichen Flächen eingesät, um auf diesen langfristig eine Erhöhung der biologischen Vielfalt zu erreichen. Abgeschlossen sind auch die praktischen Renaturierungsarbeiten im Naturschutzgebiet Driefeler Wiesen (Friesland). Die waldbaulichen Arbeiten an verschiedenen Standorten im Rahmen der Maßnahme „Aufwertung von Waldparzellen“ werden bis Ende November abgeschlossen sein. Direkt angrenzend an eine Waldumbaufläche im Landkreis Wittmund wurden zusätzlich drei Kleingewässer für Amphibienarten angelegt. Die Umbaumaßnahmen zur Herstellung des Fledermausquartiers im Landkreis Wittmund konnten im August abgeschlossen werden.
Der stiftungseigene Garten beherbergt und versorgt seit 2021 mit eigenem Terra-Preta-Kompost, Kräuterspirale und Hochbeeten eine Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten. An den verschiedenen Projektflächen wurden Schautafeln aufgestellt, die auch im Gelände über das jeweilige Projekt informieren.
Regiosaatgut für blühende Streifen
Auch die Förderung der Wildblumenwiesen wurde im Jahr 2022 erneut gut angenommen. Im Rahmen der Förderung der Biodiversität für die Landkreise Friesland und Wittmund und der Stadt Wilhelmshaven fördert die Naturschutzstiftung seit 2020 die Anlage von artenreichen Wildblumenwiesen aus zertifiziertem Regiosaatgut. „Das Interesse an dem Förderprogramm ist groß. Es gab in erneut viele Anträge“, so die Stiftung. Insgesamt wurde 2022 Saatgut für etwa sechs Hektar Fläche verteilt.
Ein Schwerpunkt der Arbeit der Naturschutzstiftung in den kommenden Jahren wird auf der Etablierung der Ökologischen Station Jade liegen. Die Schwerpunkte liegen auf den Vogelschutzgebieten am Jadebusen und im Wangerland sowie den Teichfledermaushabitaten und Mooren.
Ökologische Station Jadewird eingerichtet
„Das besondere an der Ökologischen Station Jade ist, dass sich hier vier Gebietskörperschaften und eine Stiftung zusammengetan haben, um einige Aufgaben des Niedersächsischen Weges gemeinsam und interkommunal anzugehen. Mit der Arbeit der Ökologischen Station können wir die Unteren Naturschutzbehörden bei der Betreuung der Vogelschutz- und FFH-Gebiete unterstützen“, erläuterte Dr. Ilka Strubelt, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung.