Jever - Leerstände und Fachkräftemangel sind in Jever wie auch andernorts die großen Themen, die mittel- und langfristig die Innenstädte und ihre Angebotsvielfalt verändern werden. Eine weitere Problemlage für Unternehmen ist die Regelung der Geschäftsnachfolge. Jürgen Jäger, der selbst vor 15 Jahren einmal Nachfolger war, nämlich im Sporthaus Jever, Wangerstraße 5, hat eine Nachfolgerin gefunden. Nach rund 50 Jahren im Einzelhandel, davon 15 Jahre als Inhaber des Sporthauses Jever, hat der 65-Jährige sein Unternehmen zum 1. Januar in die Hände seiner langjährigen Mitarbeiterin Bianca Voß gegeben.
Nicht eine Sekunde bereut
Jäger war 2008 auf Wilfried Lose gefolgt, der 2002 mit Sport Lose von der Wangerstraße 3 in das historische Kaufmannshaus Wangerstraße 5 umgezogen war. „Das ist gut gelaufen, ich habe es nicht eine Sekunde bereut“, resümiert Jürgen Jäger seine 15 Jahre in der Sportartikelbranche.
Bianca Voß hatte bereits seit 1997 im Sporthaus Lose gearbeitet und blieb anschließend auch bei Jäger angestellt. „Im vergangenen Jahr hatten das Geschäft und ich quasi Silberhochzeit“, berichtet die 42-Jährige.
Voß ist geprüfte Einzelhandelskauffrau im Fachbereich Sport und seit mehr als 25 Jahren im Geschäft – besser hätte es sich aus Sicht des Vorgängers nicht fügen können. „Sie hat es von der Pike auf gelernt“, schwärmt ihr ehemaliger Chef. Grundsätzlich sei bei der Nachfolge eine interne Lösung immer besser als eine externe.
Eigene Handschrift
Auch mit Inhaberin Bianca Voß wird in dem Geschäft künftig Bekleidung und Ausrüstung für Sport und Freizeit sowie für Vereins-, Mannschafts- und Teamsport angeboten. Große Veränderungen plant die neue Inhaberin nicht, denn: „Ich habe ja schon mitgestalten können.“ Sie werde höchstens „meine eigene Handschrift setzen“.
Für Jürgen Jäger geht es noch nicht ganz ohne Einzelhandel. Er werde weiter im Vorstand des Vereins „Jever Aktiv“ tätig sein, erklärt er. Außerdem bleibt Jäger auch künftig im MTV Jever aktiv. Denn ohne Sport gehe es eben auch noch nicht, sagt er.
Einst Handel mit Eisenwaren
Das alte Kaufmannshaus Wangerstraße 5 ist von 1832 (Eisenhaus Christian Friedrich Onken) bis Ende 2001 mit wechselnden Inhabern dem Verkauf von Haushalts- und Eisenwaren gewidmet gewesen. Auch Kolonial- und Gewürzwaren gehörten zeitweise zum Angebot.