Wilhelmshaven - Kinder singen auf der Treppe im Foyer, aus den Räumen erklingen harmonische Melodien, mitunter aber auch schräge Töne. Doch an diesem Samstag soll es in der Musikschule genau so sein, denn beim Tag der offenen Tür dürfen sich große und kleine Besucher ausprobieren und reinschnuppern, um möglicherweise ein Instrument zu finden, welches sie beim Team um Katharina Sapozhnikov lernen möchten.
„Wir sind sehr zufrieden, wie unser Angebot angenommen wird. Vor allem schauen viele junge Kinder und Familien vorbei, die sich allesamt sehr interessiert zeigen“, fasst die Leiterin zusammen. Das bestätigt sich auch beim Rundgang. Hector Company erklärt dem fünfjährigen Malte gerade, wie er an einer Kindertuba einen Ton erzeugen kann. „Bist du bereit?“, fragt ihn der gebürtige Spanier, der seit drei Jahren an der Musikschule unterrichtet, und schön ertönt es aus dem Instrument.
Krach am Schlagzeug
Eine Etage höher wartet Oliver Schelling nicht lange auf Gäste, denn das Interesse, einfach mal am Schlagzeug ordentlich Krach zu machen, ist groß. „Früher war das Einstiegsalter bei etwa zehn Jahren, inzwischen können die ersten Grundlagen spielerisch auch schon ab fünf Jahren vermittelt werden“, erklärt Schelling. Dass er an diesem Tag mehrere Stunden beschallt wird, stört ihn nicht. Einerseits sei er es durch seine Erfahrung als Lehrer an der Musikschule seit 17 Jahren gewohnt, andererseits greift er auf extra kleine Ohrstöpsel zurück, die die Töne und Lautstärke unterdrücken.
Früh übt sich
Große Freude hat an diesem Tag auch Sherwin. Getreu dem Motto „Früh übt sich, wer ein Meister werden will“, lässt sich der Dreijährige von Yevgeny Sapozhnikov zeigen, wie ein Cello gespielt wird – und berührt damit nicht nur seine Eltern, sondern auch umstehende Besucher. Allerdings muss er sich noch etwas gedulden, wenn er wirklich das Cellospielen lernen möchte. „Er ist noch zu jung. Ab fünf, sechs Jahren bietet sich Unterricht an diesem Instrument an“, gibt Sapozhnikov ihnen mit auf den Weg. Und wer weiß, vielleicht startet dann eine große Musikerkarriere.
Klavier weckt Interesse
Einen Schritt weiter ist die elfjährige Wiebke, die an der Musikschule Blockflöte lernt. Den Tag der offenen Tür nutzt sie gemeinsam mit der ebenfalls elfjährigen Emma, um sich am Klavier zu probieren. Unter Anleitung von Lehrerin Svitlana Semrau versuchen sie es sogar sechshändig – und ziehen damit die Blicke auf sich.
„Ich kenne beide schon lange, hatte sie damals schon bei der musikalischen Früherziehung“, erzählt die Klavierlehrerin, die hier seit 23 Jahren tätig ist. Das Interesse am Klavierspielen sei nach wie vor groß. „Meine jüngste Schülerin ist fünf Jahre, hat bereits mit vier angefangen“, sagt Semrau. Aber auch Erwachsenenschüler seien nicht selten.