Oldenburg - Das Handwerk hat ja bekanntlich „goldenen Boden“. Das hatte sich in den vergangenen Jahren durchaus herumgesprochen. Wohl jeder hat gemerkt: Handwerker sind begehrt. Das Image wurde attraktiver. Jedoch: Es reicht nicht. 60 000 Fach- und Spitzenkräfte fehlen.

Da kann einem angst und bange werden! Schon jetzt ist es mühsam, Handwerker für bestimmte Aufgaben kurzfristig zu finden.

Aber was soll erst werden, wenn – absehbar – das Tempo bei der Klimawende noch verschärft wird: Wer soll die Arbeit machen – also die Betriebe und Privathaushalte im großen Stil umrüsten? Es geht um Millionen Ökostrom-Anlagen, E-Auto-Steckdosen, neuartige Heizungen, komplexe dezentrale Steuerungssysteme und zugleich optimale Renovierungen alter Gebäude. Das ist aber nur ein kleiner Themen Ausschnitt.

Leider ist es gerade in technologieintensiven Bereichen wie „Heizung/Klima“ schwierig, die Lehrstellen alle zu besetzen. Der Stoff ist anspruchsvoll.

Klar wird: Das Thema „Nachwuchs im Handwerk“ gehört ganz nach oben auf die Agenda der Politik, am besten als beherzte, konzertierte Bildungsoffensive in das gleiche Kapitel wie die ganzen tollen Öko-Ziele. Sonst kann kam man die Klima-Neutralität erst mal vergessen.

Aus dieser Falle müssen wir ’raus.

Rüdiger zu Klampen
Rüdiger zu Klampen Wirtschaftsredaktion (Ltg.)