Brake/Wesermarsch - Der Öffentliche Dienst, ein fester Arbeitsplatz bei einer Behörde: Lange galten solche Stellen als Volltreffer in der Vita. Ein sicherer Hafen sollte so eine Stelle sein, dazu noch ordentlich bezahlt und mit festen Arbeitszeiten. Aber die Zeiten, wo die Kandidaten für eine offene Stelle in einer Verwaltung Schlange stehen, sind vorbei. „Wir spüren den Fachkräftemangel auf allen Ebenen“, berichtet Sandra Henzel, stellvertretende Fachdienstleiterin Personal sowie Ausbildungsbeauftragte beim Landkreis Wesermarsch.

Spezialisten wie Ärzte, Architekten, Ingenieure oder Sozialpädagogen seien schon immer schwer zu finden gewesen, so Henzel. Diese Situation habe sich nun noch verschärft.

Was im Vergleich zu früher gänzlich anders ist: Inzwischen herrscht auch bei Verwaltungsfachangestellten im mittleren Dienst sowie bei Verwaltungsfachwirten im gehobenen Dienst und Bachelorabsolventen ein sich stetig verschärfender Fachkräftemangel.

Alle Städte und Gemeinden in der Wesermarsch klagen über offene Stellen, die nur schwer mit geeigneten Bewerbern besetzt werden können.

In konkreten Zahlen bedeutet dies am Beispiel des Landkreises: „Wir haben gerade 3 Stellen neu besetzen können, zwei weitere Stellenausschreibungen werden aber schon an diesem Wochenende in der Zeitung sein und zwei weitere in der darauffolgenden Woche“, berichtet Henzel.

Auch auf der Homepage des Landkreises Wesermarsch unter www.landkreis-wesermarsch.de sind regelmäßig aktuelle Stellenausschreibungen eingestellt – die Ausschreibung für eine Anstellung im gehobenen Dienst ist sogar dauerhaft eingestellt. Kurzum: „Wir suchen eigentlich ständig händeringend nach qualifiziertem Personal.“

Auch um Auszubildende bemüht sich der Landkreis intensiv, um selbst Fachkräfte für die Zukunft auszubilden: „Auszubildende sind heiß umkämpft, Stellen in den unterschiedlichsten Branchen – nicht nur im Gesundheitssektor oder im Handwerk - können nicht mehr zeitnah besetzt werden“, beschreibt Martin Bolte, Pressesprecher des Landkreises Wesermarsch, die schwierige Situation: „Umso wichtiger ist es, die potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen schon heute auf uns aufmerksam zu machen.“

„Eine Ausbildung in der Kreisverwaltung ist spannend und abwechslungsreich“, verspricht Sandra Henzel: „Die perfekte Vorbereitung auf eine Ausbildung ist wiederum ein Praktikum.“

Und zum ganz unverbindlichen Reinschnuppern in die Verwaltung bietet sich Jugendlichen am Donnerstag, 28. März, eine Gelegenheit, wenn der Zukunftstag für Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zehn stattfindet. Dabei können die Fachdienste für Umwelt, Liegenschaften, Gesundheit und Straßenverkehr ebenso kennengelernt werden wie die Feuerwehrtechnische Zentrale, die Georg-von-der-Vring-Bibliothek, der BBZ-Kindergarten und das Büro des Landrates.

Anmeldungen nimmt Stefanie von Borstel unter Telefon 04401/927426 oder per Mail an stefanie.vonborstel@lkbra.de entgegen. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.

Anja Biewald
Anja Biewald Redaktion Oldenburg