Emstek - Auch wenn die Interessentenlisten für die beiden Baugebiete in Emstek – Hesselnfeld und Halen – aktuell mit mehreren hundert Bewerbern lang sind, geht die Gemeinde davon aus, dass einige ihre Bewerbung noch zurück ziehen werden. „Zumindest deuten dies einige Gespräche in den letzten Wochen an“, erklärt Stefan Niemann, zuständig unter anderem für die Baugebiete im Rathaus der Gemeinde Emstek.
150 und 80 Plätze
Der Verkauf für die Grundstücke in Hesselnfeld und südlich der Marienstraße in Halen soll voraussichtlich Anfang 2023 beginn. Im Spätsommer oder im Herbst könnten die ersten Bauherren und -frauen dann mit dem Bau ihrer eigenen vier Wände beginnen, so Niemann weiter. In Halen wird es Platz für 80 Neubauten geben, in Hesselnfeld sind sogar 150 Bauplätze zuzüglich des Mietwohnungsbaus zu vergeben. Ob der Verkauf in einzelnen Bauabschnitten erfolgt, ist laut Niemann noch nicht klar. Doch steigende Zinsen bei den Banken, eine weiter hohe Auslastung bei den Handwerkern sowie steigende Preise für Baustoffe lassen wohl so manchen Interessenten gerade daran zweifeln, ob der Traum vom Eigenheim noch Wirklichkeit werden kann. In Emstek müssen sie außerdem mit deutlich höheren Quadratmeterpreisen rechnen, als in den vorherigen Baugebieten in Emstek, Bühren oder Hoheging gefordert wurden, kündigt Niemann an. „Der Verkaufspreis besteht zum Großteil aus den Erschließungskosten. Hier schlägt die steigende Inflation bei erhöhten Materialpreisen enorm zu“, heißt es aus dem Rathaus. Wie hoch der Verkaufspreis schlussendlich wird, wird laut Niemann noch durch einen Ratsbeschluss festgelegt.
Die Nachfrage sei aktuell aber noch hoch. „Einige Bewerber, mit denen wir in Kontakt stehen, haben bereits mitgeteilt, dass eine Finanzierung schwierig beziehungsweise nahezu unmöglich wird“, berichtet Niemann. Das würde aber nicht direkt in einer Absage münden. Vielmehr würden die Interessenten dann kreativ und suchten nach Alternativen. So würde dann umgeplant oder auch kleiner gebaut, als ursprünglich gedacht. Ist der Kaufvertrag über das Grundstück dann abgeschlossen, wird es für beide Baugebiete einen Bauzwang geben.
„Puffer“ in Planungen
Damit es nicht zu unvorhergesehenen Zeitverzögerungen in der Erschließung kommt, arbeitet die Gemeinde schon mit einer Art „Puffer“ in den Planungen. Denn: „Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, dass die ausführenden Firmen häufig Probleme mit Termineinhaltungen aufgrund von Materialengpässen haben“, so Niemann abschließend. Bis die ersten Neubauten in Emstek und Halen stehen, wird sich noch einiges tun.