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Messerattacke In München Tatverdächtiger wohl psychisch krank

Lina Brunnée

München - Kurz nach mehreren Messerattacken in München hat die Polizei einen polizeibekannten Verdächtigen festgenommen. Der Mann soll am Samstagmorgen an sechs Tatorten in der bayerischen Hauptstadt mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen haben, acht wurden leicht verletzt. Der Mann sei um 11.40 Uhr in der Nähe der Ottobrunner Straße gefasst worden, die Beschreibung habe auf ihn gepasst, sagte ein Polizeisprecher. Wenig später gab die Polizei Entwarnung: Der Gefasste sei dringend tatverdächtig, es bestehe keine Gefahr mehr.

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Der Verdächtige sei 33 Jahre alte, deutscher Staatsbürger und in München gemeldet. Die Polizei geht davon aus, dass die Taten aus einer psychischen Störung heraus begangen wurden. Der Mann mache keine Angaben, hieß es. Er sei in der Vergangenheit wegen gefährlicher Körperverletzung schon polizeilich in Erscheinung getreten. Hinweise auf ein religiöses Motiv oder einen terroristischen Hintergrund gab es nicht.

Wahllos auf Passanten losgegangen

Bei den Opfern handelt es sich um sechs Männer, einen zwölf Jahren alten Jungen sowie um eine Frau, teilte die Polizei mit. Alle seien Zufallsopfer des Angreifers gewesen. Bei den männlichen Opfern handele es sich um fünf Deutsche, einen Rumänen und einen Italiener, die attackierte Frau sei eine Deutsche. Alle wurden ambulant ärztlich versorgt. Die Verletzten erlitten Stiche, eines der Opfer wurde auch geschlagen.

Nach den Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) handelte der Angreifer aus heiterem Himmel und mit handfester Gewalt. Der Angreifer sei wahllos mit einem Messer auf Passanten losgegangen, sagte Herrmann am Samstag nach einem Treffen der Unionsspitze zu den Jamaika-Sondierungen in Berlin. Es sei Großalarm ausgelöst worden.

Die Polizei bat kurz nach der Tat darum, im Internet nicht zu spekulieren.

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Menschen schnell alarmiert

Nach den Angriffen hatte die Polizei Anwohner dazu aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben, Menschen sollten den Tatort meiden. In München waren viele Menschen schnell alarmiert und fühlten sich an den Amoklauf vom Juli 2016 erinnert. Damals hatte ein 18-Jähriger neun Menschen erschossen. Am Samstag meldeten sich unter dem Twitter-Hashtag #Rosenheimerplatz schnell Anwohner und besorgte Bürger.

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„Alle machen sich Sorgen, das merkt man schon in der Stadt. Wir haben uns auch gesorgt“, sagte ein Teenager, der zur Mittagszeit mit einem Freund unterwegs war. „Die Kinder haben schon Angst gehabt rauszugehen“, erzählte eine ältere Frau, die mit ihren Enkelkindern auf die Straßenbahn wartete. „Aber dann haben wir gehört, dass sie einen Tatverdächtigen festgenommen haben, und jetzt geht es besser. Das ist schon beängstigend, wenn das in der eigenen Stadt passiert.“

Dennoch war die Stimmung in München weitgehend ruhig, Menschen bewegten sich ganz normal auf der Straße, Touristen starrten auf ihre Smartphones und versuchten, ihren Weg zu finden. „Ich bin zwar auch erst seit einer Stunde in der Stadt und es ist überall Gesprächsthema, aber es war kein Problem, vom Hauptbahnhof hierherzukommen. Ich habe keine Angst, jetzt hier zu stehen“, sagte ein junger Mann, während er an einer Haltestelle auf den Bus wartete. Der Bus kam auch, in der Stadt lief der Verkehr wie gehabt.

Die Fahndung nach dem Täter konnte womöglich erleichtert werden, da auf der S-Bahn-Stammstrecke in der Münchner Innenstadt seit dem späten Freitagabend für rund 54 Stunden keine Züge fahren. Der Angreifer hatte also keine Möglichkeit, mit der S-Bahn zu flüchten.

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